Heusgen kritisiert ausgebliebene Nato-Einladung für die Ukraine

Vilnius () – Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die dafür kritisiert, dass sie bei ihrem Gipfel in Vilnius der keine Einladung zu einem Beitritt nach Ende des russischen Angriffskriegs ausgesprochen hat. “Das ist natürlich mehr als ein Schönheitsfleck”, sagte Heusgen dem “Redaktionsnetzwerk ” (Donnerstagausgabe) in der litauischen Hauptstadt.


“Ich hatte gehofft, dass wir weitergekommen wären. Von daher bin nicht zufrieden.” Er könne die Enttäuschung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nachvollziehen. “Selenskyj hat erwartet, dass das Land jetzt eine klare Einladung bekommt zur Mitgliedschaft.” Die Ukraine würde sowieso erst nach dem in die Nato aufgenommen. Selenskyj habe damit gerechnet, dass sein Land automatisch mit Kriegsende Mitglied sei. “Und diese Hoffnung hat jetzt einen Dämpfer bekommen.” Die Nato sei in der Frage aber nicht geschlossen gewesen. “Es gab viele Länder, die bereit gewesen wären, genau diesen Schritt zu gehen. Es waren die USA, es war aber auch Deutschland, die diesen vorsichtigen Weg wählten.” Der frühere UN-Botschafter und sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte: “Es gibt die Angst, dass es durch eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine in Richtung eines neuen Weltkriegs gehen könnte. Ich glaube, da spielt Vorsicht und Zurückhaltung eine Rolle aus der Sorge heraus, dass schon eine Einladung für eine spätere Mitgliedschaft als Eskalation des Konflikts von Nato-Seite gesehen wird.”

Die Realität sei aber eine andere: “Es ist Wladimir Putin, der immer wieder eskaliert.” Unter dem Strich sei es trotzdem ein guter Gipfel gewesen, weil es gelungen sei, die Türkei zur Aufgabe ihrer Blockade der schwedischen Mitgliedschaft zu bewegen, so Heusgen. “Insgesamt geht von diesem Gipfel das Signal aus, dass die Nato eine starke Einheit darstellt.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Flagge der Ukraine

Heusgen kritisiert ausgebliebene Nato-Einladung für die Ukraine

Zusammenfassung

– Münchner Sicherheitskonferenz-Chef Christoph Heusgen kritisiert Nato für fehlende Beitrittseinladung für die Ukraine
– Heusgen nicht zufrieden mit Ergebnis des Nato-Gipfels in Vilnius
– Verständnis für Enttäuschung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
– Heusgen: Es gab viele Länder, die bereit gewesen wären, Ukraine einzuladen; USA und Deutschland wählten vorsichtigen Weg
– Angst vor Eskalation des Konflikts durch Einladung zur Nato-Mitgliedschaft der Ukraine
– Trotzdem guter Gipfel, da Türkei ihre Blockade der schwedischen Mitgliedschaft aufgab

Fazit

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, kritisiert die Nato für die fehlende Einladung eines Beitritts der Ukraine nach Ende des Russischen Angriffe. Heusgen ist unzufrieden und kann die Enttäuschung des ukrainischen Präsidenten nachvollziehen. Viele Länder hätten bereitgestanden für diesen Schritt, jedoch haben die USA und Deutschland einen vorsichtigen Weg gewählt. Es gibt Befürchtungen, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine in Richtung eines neuen Weltkriegs führen könnte.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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