Weber will EU-Naturschutzgesetz zu Fall bringen

() – Die Christdemokraten im Europaparlament wollen an diesem Mittwoch gegen das von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) vorangetriebene Naturschutzgesetz stimmen. “Das ist ein schlechtes Gesetz, das überarbeitet werden muss”, sagte EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).


“Die Nahrungsmittelsicherheit ist in nicht umfassend gewährleistet. Die Nahrungsmittelpreise steigen stark.” Das spürten , die in den Supermarkt gingen. “In dieser Situation dürfen wir nicht mit europäischer Gesetzgebung die Produktion von Nahrungsmitteln reduzieren”, so Weber.

Er widerspricht damit einem offenen Brief, in dem Wissenschaftler führender Europäischer Forschungsinstitutionen vor einer Blockade des Gesetzes warnen. Sie schreiben, dass nicht das Naturschutzgesetz, sondern der Klimawandel die Nahrungsmittelsicherheit bedroht. Kritiker fürchten, dass der Green Deal, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will, als Ganzes scheitern könnte, wenn die erzielten Einigungen einseitig aufgekündigt werden. Weber bestritt grundsätzlichen Widerstand gegen den Green Deal, der als Kernprojekt in von der Leyens Amtszeit gilt.

“Klimaschutz und Artenschutz sind die Schicksalsaufgaben unserer Generation. Deswegen unterstützt die EVP-Fraktion den Green Deal. Es ist auch unser Projekt”, sagte der CSU-Vizevorsitzende. “Von den 34 Gesetzen, die bisher vorgelegt worden sind, haben wir 32 wesentlich mitgestaltet und unterstützt – und bei zwei Gesetzen haben wir eine andere Meinung.”

Neben dem Naturschutzgesetz verweigerte die EVP dem Aus des Verbrennungsmotors die Zustimmung. “Die müssen spüren, dass ihre Stimme in Brüssel gehört wird und nicht in den bürokratischen Mühlen untergeht.” Der EVP-Vorsitzende sprach sich gleichwohl für einen Kurswechsel in der der EU-Kommission aus. “Die letzten vier Jahre waren zurecht geprägt von der Umweltgesetzgebung. Die nächsten fünf Jahre werden eindeutig geprägt sein von Wettbewerbsfähigkeit und Jobs”, sagte Weber.

“Wir erleben schon eine schleichende Deindustrialisierung Deutschlands und Europas. Der müssen wir uns entgegenstemmen. Wohlstand sichern – das wird das zentrale Thema.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Spreewald

Weber will EU-Naturschutzgesetz zu Fall bringen

Zusammenfassung

  • Christdemokraten im Europaparlament wollen gegen Naturschutzgesetz stimmen
  • EVP-Fraktionschef Manfred Weber nennt es ein “schlechtes Gesetz”
  • Weber behauptet, Nahrungsmittelsicherheit sei in Europa nicht gewährleistet, da Nahrungsmittelpreise stark steigen
  • Wissenschaftler widersprechen in offenem Brief und sagen, Klimawandel sei größere Bedrohung für Nahrungsmittelsicherheit
  • Kritiker befürchten Scheitern des Green Deals als Ganzes bei Aufkündigung erzielter Einigungen
  • Weber bestreitet grundsätzlichen Widerstand gegen Green Deal und betont Erfolge der EVP-Fraktion
  • Verweigert Zustimmung zum Aus des Verbrennungsmotors neben Naturschutzgesetz
  • Fordert Kurswechsel in EU-Kommissionspolitik: Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit und Jobs

Fazit

Die Christdemokraten im Europaparlament planen, gegen das von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorangetriebene Naturschutzgesetz zu stimmen. EVP-Fraktionschef Manfred Weber äußerte Bedenken hinsichtlich des bereits ansteigenden Nahrungsmittelpreises und der nicht umfassend gewährleisteten Nahrungsmittelsicherheit in Europa. Er bestritt jedoch grundsätzlichen Widerstand gegen den Green Deal und betonte, dass die EVP-Fraktion bereits 32 der 34 vorgelegten Gesetze wesentlich mitgestaltet und unterstützt habe.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH (Alle anzeigen)