Unmut in SPD über Ukraine-Vorstoß von Außenausschuss-Chef Roth

Berlin () – Der Vorschlag des Außenausschuss-Vorsitzenden Michael Roth (SPD), Teile der trotz des andauernden Krieges mit in die Nato aufzunehmen, stößt in seiner auf scharfe Kritik. “Wir brauchen keine Alleingänge von Abgeordneten, sondern eine gemeinsame Politik mit unseren Verbündeten”, sagte der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner dem “Spiegel”.


“Der um die radikalsten Forderungen wird eher Eskalationsgefahren verstärken als eine tragfähige Friedenslösung herbeiführen”, mahnte er. Wolfgang Hellmich, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sagte: “Das ist kein praktikabler, kein zielführender Vorschlag.” Der SPD-Verteidigungsexperte Joe Weingarten nannte Roths Vorschlag “ziemlichen Unsinn”: Zwar teile er die Einschätzung, dass die Ukraine nach einem Frieden Teil der Nato werden sollte, “aber das kann nur auf der Basis gesicherter Grenzen und klarer wechselseitiger Verpflichtungen erfolgen”, so Weingarten. Roth hatte sich in der “Zeit” für eine teilweise Aufnahme der Ukraine in das westliche Militärbündnis ausgesprochen  – inklusive der Verpflichtung, dass die anderen derzeit 31 Nato-Staaten Kiew im Falle eines Angriffs zu Hilfe kommen.

“Diejenigen Teile der Ukraine, die unter zuverlässiger Kontrolle der demokratischen Kiewer stehen, sollten schnellstmöglich zum Nato-Gebiet gehören.” Für die solle dann auch Artikel fünf gelten, für andere Gebiete der Ukraine würde die Beistandspflicht noch nicht gelten, so der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses. Roth sagte, er würde “einen perfekten Frieden nicht zur Bedingung einer Aufnahme machen”. Vielmehr könnte die “Okkupationslinie” innerhalb der Ukraine die Außengrenze der Nato bilden.

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Bildhinweis: Michael Roth

Unmut in SPD über Ukraine-Vorstoß von Außenausschuss-Chef Roth

Zusammenfassung

  • Der Vorschlag von Michael Roth (SPD) zur teilweisen Aufnahme der Ukraine in die Nato stößt auf Kritik in seiner Partei.
  • Ralf Stegner mahnt, dass solche Forderungen Eskalationsgefahren verstärken könnten.
  • Wolfgang Hellmich und Joe Weingarten halten Roths Vorschlag für nicht praktikabel und “ziemlichen Unsinn”.
  • Roth hatte vorgeschlagen, Teile der Ukraine unter zuverlässiger Kontrolle der Kiewer Regierung schnellstmöglich zum Nato-Gebiet zu machen.

Fazit

Der Vorschlag des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), Teile der Ukraine trotz des anhaltenden Krieges mit Russland in die NATO aufzunehmen, stößt innerhalb seiner Partei auf Kritik. SPD-Politiker Ralf Stegner betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Politik mit den Verbündeten. Andere SPD-Kollegen bezeichnen Roths Vorschlag als unpraktikabel und wenig zielführend.

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