Berlin () – Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Afghanistan-Abzugs hat der Vorsitzende des dazu eingerichteten Untersuchungsausschusses im Bundestag, Ralf Stegner (SPD), eine größere Aufnahmebereitschaft für frühere afghanische Ortskräfte in Deutschland gefordert. “Es sind bereits viele afghanische Ortskräfte nach Deutschland gekommen, richtig ist aber, dass gerade frühere Mitarbeiter der Entwicklungszusammenarbeit noch dort und in Gefahr sind”, sagte Stegner der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe).
“Oftmals scheitert es in Deutschland an sehr bürokratischen Verfahren. Ich plädiere dafür, in der Abwägung zugunsten humanitärer Spielräume zu entscheiden.” Es brauche in Deutschland insgesamt ein Klima der Offenheit für die Aufnahme dieser Menschen, “die für die Zusammenarbeit mit uns in ihrem Land nicht selten ihr Leben riskiert haben”. Leider sei das politische Klima derzeit eher gegen weitere Aufnahmen der Ortskräfte.
“Ich habe Verständnis dafür, dass in der Entwicklungszusammenarbeit ein Interesse besteht, dass die Menschen dort bleiben, um die Projekte vor Ort fortsetzen zu können. Aber das darf nicht dazu führen, dass den Menschen in ihrer Not nicht geholfen wird”, mahnte der Ausschussvorsitzende. “Wir müssen aufpassen, dass die Afghanen sich nicht von uns abwenden und wir es dadurch autokratischen Ländern wie China erleichtern, die Bodenschätze dort auszubeuten.” Am 15. August vor zwei Jahren hatten Taliban-Kämpfer die afghanische Hauptstadt Kabul eingenommen.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Ralf Stegner (Archiv) |
Zusammenfassung
- Ralf Stegner fordert größere Aufnahmebereitschaft für afghanische Ortskräfte in Deutschland
- Stegner kritisiert bürokratische Verfahren und plädiert für humanitäre Spielräume
- Deutschland braucht Klima der Offenheit für Menschen, die ihr Leben riskiert haben
- Politische Klima derzeit eher gegen weitere Aufnahme afghanischer Ortskräfte
- Stegner warnt vor Abwendung Afghanistans und Erleichterung für Länder wie China
- Zweiter Jahrestag des Afghanistan-Abzugs am 15. August
Fazit
Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zum Afghanistan-Abzug im Bundestag, Ralf Stegner (SPD), fordert mehr Aufnahmebereitschaft für frühere afghanische Ortskräfte in Deutschland. Er kritisiert die bürokratischen Verfahren, die in Deutschland die Aufnahme erschweren, und betont die Notwendigkeit eines offenen Klimas für die Aufnahme der Menschen, denen in ihrem Land häufig Leib und Leben riskieren.
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