Razzia bei Immobilienkonzern

/Frankfurt () – Die Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt (BKA) durchsuchen seit Mittwochmorgen 21 Objekte in Zusammenhang mit Ermittlungen gegen mehrere Verantwortliche eines börsennotierten Immobilienkonzerns. Darunter seien Geschäftsräume, Wohnungen und eine Rechtsanwaltskanzlei in Berlin, Nordrhein-Westfalen (, und Erftstadt) sowie in sechs Auslandsstaaten (Österreich, Niederlande, Portugal, Monaco, Luxemburg und Großbritannien), wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt mitteilte.


Oberstaatsanwältin Nadja Niesen wollte den Namen des Unternehmens wegen “Persönlichkeitsschutz” nicht nennen. An den Maßnahmen seien rund 175 Beamte der Staatsanwaltschaft und des BKA beteiligt. Bei den Beschuldigten handelt es sich um , österreichische und englische Staatsangehörige im Alter zwischen 38 und 66 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, in ihrer Funktion als aktuelle oder ehemalige Vorstände des in Berlin geschäftsansässigen Immobilienkonzerns im Zeitraum 2018 bis 2020 die Bilanzen des Unternehmens unrichtig dargestellt oder hierzu Beihilfe geleistet zu haben.

Zudem sollen sie im Namen der Gesellschaft Beraterverträge abgeschlossen und Zahlungen hierzu angewiesen haben, für die es nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Gegenleistungen gab, und dem Unternehmen somit einen Vermögensnachteil zugefügt haben. Es bestehe weiterhin der Verdacht, dass die Beschuldigten Gefälligkeitsangebote oder Scheingeschäfte tätigten, um Preise für Projekte in die Höhe zu treiben und einen günstigen “Loan to Value” (LTV) zu erreichen – dieser Begriff steht für das Verhältnis des Kreditbetrags zum Verkehrs- oder Marktwert einer Immobilie, gibt also an, wie viel Kredit man gemessen am Wert des Objekts erhält. Hierdurch sollen dem Kapitalmarkt “unrichtige Signale” gesendet worden sein, da der LTV für Aktionäre und Anleihegläubiger des Konzerns ein wesentlicher, beeinflussender Faktor für die Anlageentscheidung sowie den Marktpreis darstelle, so die Staatsanwaltschaft.

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Razzia bei Immobilienkonzern

Zusammenfassung

– Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt durchsuchen 21 Objekte in Verbindung mit Ermittlungen gegen ein börsennotiertes Immobilienunternehmen.
– Durchsuchungen umfassen Geschäftsräume, Wohnungen und eine Anwaltskanzlei in Berlin und Nordrhein-Westfalen, sowie in sechs ausländischen Ländern: Österreich, Niederlande, Portugal, Monaco, Luxemburg und Großbritannien.
– Oberstaatsanwältin Nadja Niesen hat den Namen des betroffenen Unternehmens nicht genannt, es sind jedoch etwa 175 Polizeibeamte und Staatsanwälter an den Maßnahmen beteiligt.
– Die Beschuldigten, deutsche, österreichische und britische Staatsbürger im Alter von 38 bis 66 Jahren, sollen die Bilanzen des Unternehmens falsch dargestellt oder dabei Hilfe geleistet haben.
– Die Verdächtigten sollen Beraterverträge im Namen der Gesellschaft abgeschlossen und Zahlungen angewiesen haben, für die es keine Gegenleistungen gab. Dies hat das Unternehmen finanziell geschädigt.
– Es besteht zudem der Verdacht, dass die Beschuldigten Scheingeschäfte gemacht und Preise für Projekte erhöht haben, um ein günstiges “Loan to Value”-Verhältnis (LTV) zu erreichen.
– Dies soll dem Kapitalmarkt falsche Signale gegeben haben, da der LTV für Aktionäre und Anleihegläubiger des Konzerns ein wesentlicher Faktor bei Anlageentscheidungen und der Bestimmung des Marktpreises ist.

Fazit

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt durchsuchten 21 Standorte im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen mehrere Verantwortliche eines börsennotierten Immobilienunternehmens. Sie stehen im Verdacht, die Unternehmensbilanzen falsch dargestellt und ungerechtfertigte Beraterverträge abgeschlossen zu haben. Außerdem wird ihnen vorgeworfen, Scheingeschäfte getätigt zu haben, um Immobilienpreise zu erhöhen und falsche Signale an den Kapitalmarkt zu senden. Bei den Beschuldigten handelt es sich um deutsche, österreichische und englische Staatsangehörige. Die Durchsuchungen fanden in Geschäftsräumen, Wohnungen und einer Rechtsanwaltskanzlei in Berlin, Nordrhein-Westfalen und sechs Auslandsstaaten statt.

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