Justizminister will Transmenschen "ein Stück Würde" zurückgeben

() – Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat sich mit dem Familienministerium auf einen Entwurf für das neue Selbstbestimmungsgesetz geeinigt und will damit Transmenschen “ein Stück Würde” zurückgeben. “Mir ist wichtig, dass der Staat die Identität eines respektiert”, sagte Buschmann der “Bild am Sonntag”.


Das müsse heißen: “keine quälend langen medizinischen oder psychologischen Untersuchungen mehr”. Transmenschen sollten nicht länger “stigmatisiert oder wie Kranke behandelt werden”. Buschmann fügte hinzu: “Wir geben diesen Menschen ein Stück Würde zurück. So viel Toleranz muss in der liberalen Demokratie möglich sein.”

Für eine Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Buschmann: “Die Erklärung muss nach unseren Plänen drei Monate vorher angemeldet werden. Bei unter 18-Jährigen braucht es die Zustimmung der . Und man muss eine über die eigene geschlechtliche Identität abgeben. Und wichtig: Die Änderung betrifft in erster Linie nur den personenstandsrechtlichen Eintrag.”

Die Gefahr, dass die neue Regelung missbraucht werden könne, sieht Buschmann als gering an. “In der Schweiz gibt es eine ähnliche Regelung bereits seit Januar 2022. Die Erfahrungen dort und in anderen Ländern zeigen: In der Praxis kommt es so gut wie nie zu Missbrauch. Es sind aus diesen Ländern keine ernsthaften Probleme bekannt geworden.”

Trotzdem habe die “umfassende Vorkehrungen gegen alle denkbaren Möglichkeiten des Missbrauchs” getroffen, so der Justizminister. “Selbst die mögliche Reaktivierung der Wehrpflicht haben wir bedacht.” Konkret bedeute das, so Buschmann: “Niemand soll sich einer Dienstpflicht entziehen können, indem er dann schnell seinen Geschlechtseintrag ändert. Deshalb sagt das Gesetz dann: Jemand, der gerade erst sein Geschlecht geändert hat, gilt weiterhin als Mann – zumindest wenn es um die Dienstpflicht geht.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: “Crazy-Wall” bei einer Befragung

Justizminister will Transmenschen "ein Stück Würde" zurückgeben

Zusammenfassung

  • Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) einigt sich auf Entwurf für neues Selbstbestimmungsgesetz
  • Ziel: Transmenschen “ein Stück Würde” zurückgeben und Identität respektieren
  • Keine langen medizinischen oder psychologischen Untersuchungen mehr
  • Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag unter bestimmten Voraussetzungen möglich
  • Missbrauch der Regelung als gering angesehen, ähnliches Modell in der Schweiz funktioniert
  • Umfassende Vorkehrungen gegen Missbrauch, inklusive mögliche Reaktivierung der Wehrpflicht

Fazit

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich mit dem Familienministerium auf einen Entwurf für das neue Selbstbestimmungsgesetz geeinigt, um Transmenschen mehr Würde zu gewähren. Das Gesetz würde quälend lange medizinische oder psychologische Untersuchungen für Transmenschen beseitigen. Die Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag würde bestimmten Voraussetzungen unterliegen, wie etwa einer dreimonatigen Ankündigung, Zustimmung der Eltern für Minderjährige und einer Versicherung über die eigene geschlechtliche Identität. Buschmann sieht die Gefahr eines Missbrauchs der neuen Regelung als gering an und verweist auf positive Erfahrungen in der Schweiz und anderen Ländern.

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