Kritiker beklagen mangelnden Schutz von Prostituierten

Wiesbaden () – Kritiker werfen dem Staat einen unzureichenden Schutz von Prostituierten vor. “Es verstößt gegen das Grundgesetz, wenn es der Staat duldet, dass ein Freier die Frau gegen ihren Willen einseitig für seine Zwecke benutzt”, sagte der Rechtsanwalt und ehemalige Landesverfassungsrichter Ulrich Rommelfanger dem “Spiegel”.


In ist Prostitution seit 2002 nicht mehr “sittenwidrig”, so regelt es das Prostitutionsgesetz, das 2017 durch das Prostituiertenschutzgesetz ergänzt wurde. Der Gesetzgeber habe “der Beurteilung der Menschenwürde zu wenig Beachtung geschenkt”, so Rommelfanger. Ein Mensch dürfe niemals als reines “Mittel zum Zweck” missbraucht werden. Die Gesetze, die den Schutz und die Rechte der Prostituierten gewährleisten sollten, gingen fälschlicherweise davon aus, dass sich alle selbstbestimmt prostituierten, sagte die Sozialethikerin Elke Mack von der Universität .

In den vergangenen 20 Jahren habe es der Gesetzgeber versäumt, diese Annahme zu hinterfragen. “Prostituierte geben ihr auf sexuelle Selbstbestimmung auf, um einseitig die Wünsche des Freiers zu befriedigen”, so Mack. glauben teilweise, dass sich 60 bis 90 Prozent der Frauen unfreiwillig prostituieren; aus Armut oder weil sie dazu gezwungen werden. Schätzungen zufolge arbeiten hunderttausende Prostituierte in Deutschland.

Angemeldet sind gerade einmal 23.700, nur wenige sind krankenversichert, kaum eine ist sozialversichert.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Prostituierte

Kritiker beklagen mangelnden Schutz von Prostituierten

Zusammenfassung

  • Staatlicher Schutz für Prostituierte unzureichend, Kritiker werfen unzureichenden Schutz vor
  • In Deutschland seit 2002 Prostitution nicht mehr “sittenwidrig” laut Prostitutionsgesetz
  • Gesetzgeber schenkt Menschenwürde bei Gesetzen unzureichend Beachtung, so Rechtsanwalt Ulrich Rommelfanger
  • Sozialethikerin Elke Mack betont, Gesetze ignorieren unfreiwillige Prostitution
  • Experten glauben, dass 60 bis 90 Prozent der Frauen unfreiwillig prostituieren
  • Nur 23.700 von hunderttausenden Prostituierten in Deutschland angemeldet, nur wenige kranken- und sozialversichert

Fazit

Kritiker werfen der Bundesregierung vor, nicht genug zum Schutz von Prostituierten zu tun und gegen das Grundgesetz zu verstoßen. Trotz des Prostituiertenschutzgesetzes von 2017 gehe der Gesetzgeber davon aus, dass sich alle Frauen selbstbestimmt prostituierten. Experten schätzen jedoch, dass sich 60 bis 90 Prozent der Frauen unfreiwillig prostituieren, etwa aus Armut. In Deutschland arbeiten schätzungsweise Hunderttausende Prostituierte, doch nur 23.700 sind angemeldet und nur wenige sind kranken- oder sozialversichert.

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