Bergbaugewerkschaft sieht "viele offene Fragen" bei Energiewende

  • Vorsitzender der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Michael Vassiliadis, sieht noch “viele offene Fragen” bei der Energiewende
  • Ziel von 80 Prozent grüner bis 2030 wird als “supersportlich” eingestuft
  • Vassiliadis kritisiert die und warnt vor dem Abbau von “industrieller Wertschöpfung”
  • Er macht sich für eine europäische Antwort auf den Reduction Act (IRA) der US-Regierung stark und fordert ein “umfangreiches Investitionsprogramm”
  • Vorschlag für “Transatlantikpakt im - und Energiebereich” mit den USA, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten

Berlin () – Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Michael Vassiliadis, sieht bei der Energiewende noch “viele offene Fragen”. Er schätze das Ziel, 80 Prozent des Stroms bis 2030 grün zu beziehen, als “supersportlich” ein, sagte er dem Nachrichtenmagazin Focus.


Für ihn gebe es aktuell keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Ausbaugeschwindigkeit schnell genug steige. “Was wir allerdings bis dahin werden tun müssen, ist, mit Kohle die Lücken zu füllen.” Vassiliadis kritisierte vor allem die Grünen, sie hätten sich “in ihren Konzepten festgefahren”. Patrick Graichen, Grünen-Staatsekretär im Bundeswirtschaftsministerium, habe schon öffentlich darüber sinniert, dass Teile der energieintensiven deutschen Industrien auch dorthin ziehen könnten, wo die Energie billig ist.

Er warne davor, “industrielle Wertschöpfung” abzubauen und “uns noch abhängiger von anderen Weltregionen” zu machen, so der Gewerkschaftsvorsitzende. Vassiliadis macht sich zudem für eine europäische Antwort auf den Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung stark, “sonst laufen uns die Amerikaner mit ihrem den Rang ab”. Er fordere ein “umfangreiches Investitionsprogramm”. “Mein Vorschlag wäre ein Schulterschluss mit den USA, ein Transatlantikpakt im Klima- und Energiebereich”, so der IGBCE-Chef.

Mit dem IRA haben die USA ein milliardenschweres Investitionsprogramm geschaffen, mit dem erneuerbare Energien und grüne Technologien gefördert werden. Beobachter fürchten eine massive Verlagerung künftiger Investitionen aus Europa in die USA.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Tagebau Hambach

Bergbaugewerkschaft sieht "viele offene Fragen" bei Energiewende

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH (Alle anzeigen)