Das sollten Eltern bei der Erziehung unbedingt vermeiden

Alle möchten ihren Kindern zu einer denkbar guten Erziehung verhelfen, und nicht die Fehler wiederholen, die die eigenen Eltern gemacht haben. Bekanntlich ist jede Theorie grau, denn wenn der Nachwuchs auf der Welt ist, beginnt die Praxis zum . Schnell bröckeln die guten Vorsätze der Eltern und viele mutieren zu den Erziehungsvorbildern, denen sie eigentlich niemals nacheifern wollten. Es gibt einige Dinge, die Eltern bei der Erziehung nach vermeiden sollten.

1. Kleine Bestechungen erhalten die Freundschaft

Eigentlich sollten Bestechungsversuche in der Erziehung tabu sein, dennoch können viele Eltern diesem Tabu nicht widerstehen. Wer schon mal mit einem tobenden Fünfjährigen im Supermarkt war, der greift zu allen Mitteln, um den Nachwuchs gefügig zu machen, auch zur Bestechung. Die Aussicht auf ein Eis oder ein Spielzeug besänftigt jedes Kind und das macht das Einkaufen deutlich angenehmer.

2. Der Countdown läuft

Ich zähle jetzt bis drei – wer kennt diesen Satz nicht? Schon immer haben Eltern ihren Wünschen mit einem Countdown Nachdruck verliehen. Dieses Ultimatum ist allerdings nur bei kleinen Kinder erfolgversprechend, bei älteren Kindern wird es zu einem sehr stumpfen Schwert. Es gibt dagegen eine Möglichkeit, dem Countdown mehr Pep zu verleihen, und zwar wenn er mit einem „Wenn-Dann“ verknüpft wird.

3. Wie funktioniert die „Wenn-Dann-Methode“?

Wenn alle Argumente und noch so gut gemeinten Überredungsversuche nicht mehr fruchten, kann nur noch Erpressung helfen. Vor allem bei kleinen Kindern kann es sehr hilfreich sein, Konsequenzen anzudrohen. „Wenn das Zimmer nicht aufgeräumt wird, bringt der Weihnachtsmann keine Geschenke“ ist ein beliebter Satz, den Eltern in vielen Varianten kennen. Zusammen mit einem Countdown lassen sich damit sogar langfristig Erfolge erzielen, allerdings nur dann, wenn die Eltern den Worten auch Taten folgen lassen.

4. Mit Kindern in der Babysprache reden

Eine Oma, die dem Baby mit einem „Dutzi, Dutzi“ auf den Bauch tippt, ist nur eines, nämlich peinlich. Das Gleiche gilt auch, wenn vom „Wau-Wau“ statt von einem Hund die Rede ist oder wenn leckeres „Happa, Happa“, sprich Essen auf den Tisch kommt. Kleine Kinder übernehmen diese dümmliche Babysprache und finden sich spätestens im Kindergarten in der sprachlichen Realität wieder. Blöd sind auch sprachliche Entgleisungen, bei denen sich die Eltern nicht mehr mit dem Vornamen, sondern nur noch mit Mama und Papa ansprechen.

5. Das Fernsehen als Babysitter

Ein wichtiges Telefonat oder wenigstens für ein paar Minuten ohne Gebrüll im Hintergrund eine Unterhaltung führen, um dieses Ziel zu erreichen, setzen viele Eltern ihren Nachwuchs vor den Fernseher oder den Computerbildschirm. Das ist natürlich nicht in Ordnung und wirklich nur in Ausnahmefällen erlaubt. Das kann ein kurzfristiger Babysitter sein, er sollte aber nicht zur dauerhaften Lösung werden.

6. Sind Lügen in der Erziehung erlaubt?

Lügen haben kurze Beine, eine Weisheit, die alle Eltern an ihre Kinder weitergeben. Aber wie sieht es mit kleinen Notlügen aus erzieherischen Gründen aus? Eltern greifen oftmals zur Notlüge, um endlosen Diskussionen und einem möglichen Streit aus dem Weg zu gehen. Das mag taktisch klug sein, sollte aber nicht zur Angewohnheit werden, wenn Kinder die Liebe zur Wahrheit kennenlernen sollen. Eltern möchten natürlich die leuchtenden Vorbilder für den Nachwuchs sein, aber sich durch Lügen und Übertreibungen zu glorifizieren, das geht gar nicht.

7. Die Kinder nie zur Schau stellen

Schon immer haben Eltern den Nachwuchs geknipst und die Fotos stolz herumgezeigt. Im digitalen Zeitalter hat dieses stolze Vorführen von Sohn oder Tochter groteske Züge angenommen. Jede noch so kleine vermeintlich niedliche Aktion landet heute in den sozialen Netzwerken wie Instagram oder und wird mit Tausenden anderen Nutzern geteilt. Manche Clips sind echte Renner und Publikumslieblinge, wie der kleine Junge aus den USA, der gerade vom Zahnarzt kommt und noch mit der Narkose zu kämpfen hat. Eltern, die ihre Kinder schützen möchten, sollten sie nie zur Schau stellen.

Fazit

Geduld, Toleranz und Ruhe – auf diesen drei Säulen sollte die Erziehung eines Kindes ruhen. Aber wer einen dreijährigen Rebellen oder eine 14-jährige in der Pubertät zu Haus hat, der wird diese drei Säulen sehr schnell zum Einsturz bringen. Sicher ist Gelassenheit immer besser als Wut, aber Eltern sind auch nur Menschen, deren Nerven nicht über Gebühr strapaziert werden dürfen. Wenn die Nerven mal wieder blank liegen, dann ist es in Ordnung, auch mal wütend zu sein.

Bild: @ depositphotos.com / choreograph

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Ulrike Dietz