Einstieg in das elterliche Unternehmen

Bei der beruflichen Orientierung gelten als wichtige Instanz für Jugendliche. Früher war es gang und gäbe, dass der Nachwuchs in den eigenen Betrieb oder das etablierte Geschäft einstieg. Teilweise wählten die Heranwachsenden zumindest den gleichen , den Vater oder Mutter ausübten.

Facebook hat sich wissenschaftlich betätigt: Eine hauseigene Studie zum Thema „Üben Kinder die gleichen Berufe wie ihre Eltern aus“ wurde durchgeführt. Das Resultat: Die meisten jungen Menschen schlagen nicht den Berufsweg ihrer Vorbilder ein. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass beispielsweise eine medizinische Laufbahn eingeschlagen wird, wenn ein Elternteil Arzt ist.

Steigendes Interesse

Es scheint sich jedoch etwas zu ändern, zumindest brachte eine Studie der Zeppelin-Universität und der Stiftung Familienunternehmen interessante Zahlen hervor. Von 315 Unternehmerkindern möchten 75 Prozent die operative Leitung des elterlichen Betriebes übernehmen. 83 Prozent der Väter und Mütter erwarten dies sogar von ihrem Nachwuchs. Allerdings sagten die Befragten aus, dass ihre Gründe für den Einstieg nicht Pflichtgefühl oder mangelnde Alternativen seien. Nicht immer verläuft die Zusammenarbeit von Eltern und Kindern problemlos. Trotzdem wird von vielen Unternehmern der Generationsübergang als eine Chance für aussichtsreiche Veränderungen angesehen. Die jungen Menschen steigen mit komplett neuen Ideen ein und möchten Bestehendes weiterentwickeln. Und genau dies macht einen langlebigen und nachhaltigen Familienbetrieb aus.

Breites Lernspektrum

Auch, wenn der Nachwuchs das elterliche später nicht übernehmen möchte, kann es ihm doch den Weg zur Entscheidung für einen Beruf ebnen. Umso vielschichtiger der Betrieb ist, desto besser für die nächste Generation. Ein Beispiel: Den Beruf des Hausmeisters gibt es schon seit langer Zeit. Ein Hausmeisterservice beispielsweise hat eine große Vielfalt an Tätigkeiten zu erledigen: Von der Überwachung des einwandfreien Gesamtzustandes und der Ordnung über Reinigungsdienste bis zu handwerklichen Arbeiten reicht der Einsatzbereich. Wer ein großes Unternehmen mit mehreren Angestellten leitet, ist selbstverständlich für die gesamte Koordinierung und die finanzielle bzw. steuerliche Seite verantwortlich. Eine spezielle Hausmeisterausbildung gibt es nicht. Deshalb finden sich viele Quereinsteiger in der Branche.

Vom Ferienjob zur Geschäftsübernahme

Kindern von Hausmeistern eröffnet sich die Möglichkeit, viele Bereiche des Arbeitslebens kennenzulernen. Bereits im Jugendalter können sie ihren Eltern zur Hand gehen und sich in den Ferien etwas verdienen. Durch praktische Erfahrung erweitern sie ihr Wissen, sei es im Büro oder im Arbeitseinsatz. Weiß der Nachwuchs nach Beendigung der Schulzeit noch nicht, was er beruflich später machen möchte, kann die Zeit im elterlichen Unternehmen gewinnbringend überbrückt werden. Und wer weiß: Selbst wenn Kinder eine völlig andere Laufbahn einschlagen, kann die Übernahme eines etablierten Betriebes aufgrund des Rentenalters der Eltern eine interessante Option darstellen.

Bild: @ depositphotos.com / katy89

Einstieg in das elterliche Unternehmen

Rolf Müller