Wirtschaft: EU ergreift Maßnahmen gegen Stahlimporte
Brüssel () – Die EU-Kommission will die Schutzzölle auf Stahlimporte deutlich ausweiten.
Die zollfreien Einfuhrmengen sollen um 47 Prozent gegenüber den Stahlkontingenten für 2024 auf 18,3 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden, teilte die Kommission am Dienstag mit. Außerhalb dieses Kontingents soll künftig ein Zollsatz von 50 Prozent gelten. Das ist eine Verdoppelung des bisherigen Satzes. Zudem sollen Zollumgehungen stärker verhindert werden.
Der Vorschlag der EU-Kommission soll nun mit dem EU-Parlament und dem Europäischen Rat abgestimmt werden. Die Kommission erklärte, man wolle mit gleichgesinnten Nicht-EU-Ländern zusammenarbeiten, um sich vor globalen Überkapazitäten zu schützen und den gegenseitigen Marktzugang zu verbessern.
„Die weltweiten Überkapazitäten schaden unserer Industrie“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (CDU). Man müsse jetzt schnell handeln. „Die Kommission wird weiterhin mit der Industrie zusammenarbeiten, um gute Arbeitsplätze zu schützen und zu schaffen, und mit den Mitgliedstaaten und globalen Partnern – auch auf WTO-Ebene -, um langfristige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu finden“, sagte sie. „Ein starker, dekarbonisierter Stahlsektor ist für die Wettbewerbsfähigkeit, die wirtschaftliche Sicherheit und die strategische Autonomie der Europäischen Union unerlässlich.“
Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission für die Industriestrategie, erklärte, man schütze den europäischen Stahlmarkt, halte dabei das Völkerrecht ein und bleibe im Dialog mit Partnern. „Denn von einem starken Europa zu sprechen, macht keinen Sinn, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, die Karosserie eines Autos oder die Panzerung eines Panzers herzustellen“, so Séjourné. „Und jeder weiß, dass es leicht ist, eine industrielle Basis zu zerstören, aber so schwer, ein industrielles Gefüge wieder aufzubauen.“
Handelskommissar Maros Sefcovic verwies darauf, dass seit 2018 rund 30.000 Jobs in der europäischen Stahlproduktion verloren gegangen seien. Andere Länder hätten ihre Produktionskapazitäten ausgeweitet und zugleich ihre Märkte abgeschottet. „Wir setzen uns weiterhin für ein regelbasiertes Handelssystem und unser globales Netz von Freihandelsabkommen ein, auch mit wichtigen stahlproduzierenden Ländern“, sagte er. „Aber wir müssen auch entschlossen handeln, um die Interessen Europas zu verteidigen.“
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| Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
| Bildhinweis: | Stahlproduktion (Archiv) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Ursula von der Leyen, Stéphane Séjourné, Maros Sefcovic
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
EU-Kommission, EU-Parlament, Europäischer Rat, Ursula von der Leyen, CDU, WTO, Stéphane Séjourné, Maros Sefcovic
Wann ist das Ereignis passiert?
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Brüssel
Worum geht es in einem Satz?
Die EU-Kommission plant eine drastische Ausweitung der Schutzzölle auf Stahlimporte, indem die zollfreien Einfuhrmengen um 47 Prozent auf 18,3 Millionen Tonnen reduziert und der Zollsatz auf 50 Prozent verdoppelt wird, um die europäische Stahlindustrie vor globalen Überkapazitäten zu schützen.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
- Zunahme globaler Überkapazitäten im Stahlsektor
- Verlust von Arbeitsplätzen in der europäischen Stahlproduktion (ca. 30.000 seit 2018)
- Abgeschottete Märkte anderer Länder
- Notwendigkeit zur Sicherung der industriellen Basis in der EU
- Bestrebungen nach strategischer Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit der EU
- Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Nicht-EU-Ländern zur Verbesserung des Marktzugangs
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
- EU-Kommission will Schutzzölle auf Stahlimporte ausweiten
- Zollfreie Einfuhrmengen um 47% auf 18,3 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert
- Zollsatz außerhalb des Kontingents auf 50% verdoppelt
- Ziel: Schutz vor globalen Überkapazitäten und Verbesserung des Marktzugangs
- Vorschlag wird mit EU-Parlament und Europäischem Rat abgestimmt
- Ursula von der Leyen betont die Notwendigkeit schnelles Handelns
- Betonung auf Zusammenarbeit mit Industrie und Mitgliedstaaten
- Stéphane Séjourné spricht von Bedeutung einer starken industriellen Basis
- Handelskommissar Maros Sefcovic verweist auf Verlust von 30.000 Jobs seit 2018
- Forderung nach einem regelbasierten Handelssystem
Welche Konsequenzen werden genannt?
- Reduzierung der zollfreien Einfuhrmengen um 47 Prozent
- Einführung eines Zollsatzes von 50 Prozent außerhalb des Kontingents
- Verdopplung des bisherigen Zollsatzes
- Stärkerer Schutz gegen Zollumgehungen
- Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern
- Verbesserung des gegenseitigen Marktzugangs
- Schutz der europäischen Stahlindustrie
- Schutz und Schaffung guter Arbeitsplätze
- Langfristige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen
- Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen Sicherheit
- Unterstützung eines dekarbonisierten Stahlsektors
- Einhaltung des Völkerrechts im Handel
- Notwendigkeit, industrielle Basis zu erhalten
- Verlust von rund 30.000 Jobs seit 2018 in der europäischen Stahlproduktion
- Einsatz für ein regelbasiertes Handelssystem
- Verteidigung der Interessen Europas
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme zitiert. Ursula von der Leyen betont, dass die weltweiten Überkapazitäten der Industrie schaden und die EU schnell handeln müsse, um gute Arbeitsplätze zu schützen und langfristige Lösungen zu finden.
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