Ramelow schließt Koalition mit Teilen der CDU nicht aus

Erfurt () – Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), schließt eine Koalition mit Teilen der CDU nicht aus. “Wir führen ständig Gespräche mit der Union”, sagte Ramelow der “Welt” (Mittwochausgabe).


“Mir geht es in erster Linie ums Land hier”. Es gebe eine ganze Reihe von CDU-Politikern in Thüringen, die das Kooperationsverbot der Union mit der Linken für absurd hielten. “Könnte ich mit denen eine Regierung bilden? Na klar”, sagte Ramelow. Allerdings würde er vom Thüringer CDU-Chef Mario Voigt “zu einer ideologischen Figur abgestempelt, die ich nie war”.

Die Kampagnen der CDU gegen ihn würden immer absurder. Mit dem neuen Landrat von Sonneberg, Robert Sesselmann (AfD), will Ramelow zusammenarbeiten. “Es war eine demokratische Wahl, die ich respektiere”, sagte Ramelow. Sesselmann repräsentiere die Kreisverwaltung als Behörde und nicht die AfD als Partei.

Von einem “Kontaktverbot” zum Landkreis Sonneberg halte er deshalb nichts, sagte Ramelow weiter. Der Ministerpräsident mahnte aber, dass es “Verstöße gegen Recht und Gesetz” in der Kreisverwaltung Sonneberg nicht geben dürfe. Auch ein gewählter Landrat sei daran gebunden, “deshalb wird das mögliche Weigern sie umzusetzen, die Landesregierung nicht dulden”. Das anhaltende Hoch der AfD in den Umfragen beschäftige ihn natürlich.

Er halte aber “gar nichts davon, reflexartig und pauschal Wähler zu Nazis abzustempeln. Das wird dem, was wir erleben, in keiner Weise gerecht”. Er mache in Thüringen “pragmatische ” und sei “nicht ideologisch unterwegs”. Er gestand zugleich ein, dass das Ansehen seiner Landesregierung “in den Keller gegangen” sei.

“Das hängt mit der Pandemie und ihren Folgen zusammen, mit dem Stresstest, den wir wegen des Überfalls der Russen auf die jetzt alle durchstehen müssen. Wir haben in den Corona-Zeiten Fehler gemacht, das hat viele Wähler frustriert”, so Ramelow. Seine Botschaft laute, “pragmatische Politik und der Anspruch, dass eine Regierung unter meiner Federführung gebildet wird”, sagte der Ministerpräsident im Hinblick auf die Landtagswahl im Herbst 2024. Sein Ziel sei nach wie vor, dass die Linke stärkste Fraktion im Landtag bleibe, auch wenn die Umfragen jetzt nicht darauf hindeuten.

Scharfe Kritik übte Ramelow an der Bundesregierung. “Die Ampel-Koalition überfordert . Die Schlagzahl, mit der die Bundesregierung in Gesetze auf den Weg bringt, ist viel zu hoch.” Jetzt solle den Leuten auch noch das Nichtrauchen im vorgeschrieben werden.

Das sei dann wirklich das Ende der Privatsphäre, kritisierte Ramelow. Das Gebäudeenergiegesetz nannte Ramelow den “Kristallisationspunkt der ganzen Empörungskultur”.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bodo Ramelow

Ramelow schließt Koalition mit Teilen der CDU nicht aus

Zusammenfassung

  • Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schließt Koalition mit Teilen der CDU nicht aus
  • Ramelow führt ständig Gespräche mit der Union und betont, es gehe ihm um das Wohl des Landes
  • Trotz CDU-Kampagnen gegen ihn, plant Ramelow Zusammenarbeit mit dem Landrat von Sonneberg, Robert Sesselmann (AfD)
  • Ramelow kritisiert Bundesregierung und deren schnelle Gesetzgebung, sowie den Angriff auf Privatsphäre durch Nichtrauchergesetz
  • Ziel bleibt, dass Linke stärkste Fraktion im Landtag bleibt, trotz schlechter Umfragewerte

Fazit

Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, schließt eine Koalition mit Teilen der CDU nicht aus und führt ständig Gespräche mit der Union. Ramelow ist bereit, mit bestimmten CDU-Politikern zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus plant er, mit dem neuen Landrat von Sonneberg, Robert Sesselmann (AfD), zusammenzuarbeiten und betont, dass dies eine demokratische Wahl war.

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