Ökonomen: Niedrigwasser am Rhein könnte Konjunktur belasten

Rheinkniebrücke bei Düsseldorf mit niedrigem Wasserstand, symbolisiert Konjunkturbeschränkungen durch Klimawandel.

Ökonomen: Niedrigwasser am Rhein könnte Konjunktur belasten

/ () – Das Niedrigwasser an Deutschlands wichtigster Wasserstraße, dem Rhein, könnte nach Einschätzungen von Ökonomen die Konjunktur belasten, sollte sich die Lage verschärfen. „Niedrige Wasserstände im Rhein können gesamtwirtschaftlich spürbar negative Auswirkungen haben“, sagte Nils Jannsen, Leiter des Bereichs Konjunktur am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Er verwies auf historische Erfahrungen. Danach könne die Industrieproduktion um rund ein Prozent gedämpft werden, wenn die Rheinpegel kritische Marken, ab denen der Schifffahrtsverkehr besonders stark eingeschränkt werde, einen Monat lang unterschreiten.

„Insbesondere der Pegelpunkt Kaub besitzt extremen Einfluss auf die gehandelte Gütermenge“, sagte Claudia Kemfert, Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Zeitung. Mitunter müssten Unternehmen ihre Produktion drosseln oder ganz einstellen, da ihnen Rohstoffe fehlen und fertige Produkte nicht versendet werden können.

-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg sagte dem „Handelsblatt“, wenn der Pegel bei Kaub auf 75 Zentimeter fällt, könne ein sogenanntes Großmotorschiff nur noch zu 25 Prozent mit Containern beladen werden, Um das auszugleichen wären dann vier Schiffe nötig. Für die Empfänger der Waren bedeute dies auch längere Wartezeiten und damit Störungen in den Lieferketten. Derzeit liegt der Pegel bei 99 Zentimetern.

IfW-Ökonom Jannsen schätzt indes, dass die wirtschaftlichen Folgen mittlerweile geringer ausfallen könnten als im Jahr 2018, als die langanhaltende Niedrigwasserphase im Rhein die wirtschaftliche Aktivität besonders beeinträchtigt habe. Diese dürfte aus seiner Sicht damit zu tun haben, dass die Unternehmen ihre Lieferketten seitdem robuster gegenüber niedrigen Pegelständen ausgerichtet hätten. Zudem sei die Produktion in der chemischen , die besonders vom Rhein als Transportweg abhängig ist, seither deutlich zurückgegangen, sodass die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von dieser Seite her geringer wären.

Durch den Klimawandel kommt es zu längeren Trockenphasen und damit auch weniger Schmelzwasser. Beides kann dazu führen, dass der Rheinpegel sinkt. Regenereignisse werden seltener, dafür aber intensiver, was wiederum zu Hochwasser führen kann. Der Rheinpegel wird also unbeständiger.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Rheinkniebrücke am Rhein bei Düsseldorf
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?

Nils Jannsen, Claudia Kemfert, Marc Schattenberg

Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?

Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), Handelsblatt, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Deutsche Bank

Wann ist das Ereignis passiert?

Nicht erwähnt

Wo spielt die Handlung des Artikels?

Die Orte, an denen das beschriebene Ereignis stattfindet oder stattfand, sind: Rhein, Kaub, Düsseldorf, Kiel, Berlin.

Worum geht es in einem Satz?

Das Niedrigwasser des Rheins könnte, laut Ökonomen, die deutsche Konjunktur belasten, da kritische Pegelstände den Schifffahrtsverkehr stark einschränken und Unternehmen zu Produktionsdrosselungen führen können, wobei die wirtschaftlichen Auswirkungen in der aktuellen Situation möglicherweise geringer sind als 2018, da Unternehmen ihre Lieferketten optimiert haben.

Was war der Auslöser für den Vorfall?

Der Auslöser für die aktuelle Niedrigwasserlage im Rhein sind langfristige klimatische Veränderungen, die zu häufigeren Trockenphasen und weniger Schmelzwasser führen. Dies hat zur Folge, dass die Wasserstände sinken und die Schifffahrt sowie die Industrieproduktion beeinträchtigt werden können.

Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?

Im Artikel wird die Besorgnis von Ökonomen über die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen des Niedrigwassers im Rhein beschrieben, wobei betont wird, dass ein niedriger Pegel die Industrieproduktion und die Lieferketten erheblich beeinträchtigen kann. Politische und öffentliche Reaktionen werden nicht direkt thematisiert, jedoch wird auf die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen hin, die ihre Lieferketten robuster gestaltet haben, verwiesen.

Welche Konsequenzen werden genannt?

Die Folgen oder Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, sind: wirtschaftliche Belastung der Konjunktur, Dämpfung der Industrieproduktion um rund ein Prozent, Drosselung oder Einstellung der Produktion von Unternehmen, fehlende Rohstoffe, Verzögerungen beim Versand fertiger Produkte, längere Wartezeiten für Empfänger der Waren, Störungen in den Lieferketten, geringere wirtschaftliche Auswirkungen im Vergleich zu 2018, robustere Lieferketten der Unternehmen, Rückgang der Produktion in der chemischen Industrie, längere Trockenphasen durch den Klimawandel, weniger Schmelzwasser, instabiler Rheinpegel.

Gibt es bereits eine Stellungnahme?

Ja, im Artikel werden mehrere Stellungnahmen zitiert. Nils Jannsen, Leiter des Bereichs Konjunktur Deutschland am Kieler Institut für Weltwirtschaft, äußerte, dass niedrige Wasserstände im Rhein spürbar negative Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Situation haben können. Claudia Kemfert, Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, merkte an, dass Unternehmen möglicherweise ihre Produktion drosseln oder einstellen müssen, weil ihnen Rohstoffe fehlen und fertige Produkte nicht versendet werden können.

Die Bedeutung des Rheins für die deutsche Wirtschaft

Der Rhein ist nicht nur eine der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands, sondern auch ein lebenswichtiges Transportmedium für zahlreiche Industrien. Seine Wasserstände haben einen direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Leistung, da niedrige Pegel die Schifffahrt stark einschränken können. Historische Daten zeigen, dass eine längere Niedrigwasserphase die Industrieproduktion erheblich dämpfen kann. Besonders der Pegel am Punkt Kaub ist entscheidend, da hier die Menge der transportierten Güter stark variiert. Durch die Anpassung der Unternehmen an diese Herausforderungen könnten die wirtschaftlichen Auswirkungen in der aktuellen Situation jedoch geringer ausfallen als in vergangenen Krisenjahren.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

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