Gericht erlaubt kritische Hinweise in Bibliotheksbüchern

Gericht erlaubt kritische Hinweise in Bibliotheksbüchern

Gericht erlaubt kritische Hinweise in Bibliotheksbüchern

Münster () – Die Stadtbücherei in Münster darf mit umstrittenen Inhalten kennzeichnen. Dies verletze nicht die Grundrechte der Autoren, heißt es in einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Münster vom 11. April 2025, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Ein entsprechender Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung durch einen Autor wurde demnach abgelehnt.

Das Gericht erklärte, dass der Einordnungshinweis im Einklang mit der gesetzlichen Aufgabenzuweisung für öffentliche Bibliotheken in stehe. Diese hätten einen Bildungsauftrag und dürften inhaltlich zu den von ihnen bereitgestellten Werken Stellung nehmen. Dies umfasse sowohl positive Leseempfehlungen als auch kritische Hinweise. Eine spezielle gesetzliche Grundlage für den Hinweis sei nicht erforderlich, da dieser den Autor nur mittelbar beeinträchtige.

Der Einordnungshinweis sei ein Werturteil, das auf einem vertretbaren Tatsachenkern beruhe, so das Gericht. In dem des Antragstellers würden mehrere gesicherte historische Ereignisse negiert, was die Bewertung als umstritten rechtfertige. Der Hinweis sei nicht unverhältnismäßig, da ein Autor, der historische Fakten negiere, damit rechnen müsse, dass öffentliche Bibliotheken dies kritisch kommentieren. Gegen den Beschluss kann innerhalb von zwei Wochen Beschwerde eingelegt werden (1 L 59/25).

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bibliothek (Archiv)

Münster: Ein Ort des Wissens und der Diskussion

Münster ist bekannt für seine lebendige Kulturszene und seine zahlreichen Bildungseinrichtungen. Die Stadtbücherei spielt eine zentrale Rolle im Bildungsauftrag der Stadt und bietet eine breite Palette an literarischen Werken. Ein kürzlich gefasster Beschluss des Verwaltungsgerichts Münster erlaubt es der Stadtbücherei, umstrittene Inhalte zu kennzeichnen, um Leser auf mögliche Kontroversen aufmerksam zu machen. Dieses Urteil unterstreicht die Verantwortung öffentlicher Bibliotheken, nicht nur Wissen zu verbreiten, sondern auch kritische Auseinandersetzungen anzuregen. Die Diskussion über die Kennzeichnung von Büchern zeigt, wie wichtig der Umgang mit historischen und gesellschaftlichen Themen in der heutigen Zeit ist.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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