Studie: Jeder vierte Hamburger Polizist steht politisch rechts
Hamburg () – Unter Hamburger Polizisten sind rechtes Gedankengut laut einer aktuellen Studie weitverbreitet. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“ und beruft sich dabei auf Ergebnisse des Forschungsprojektes „Demokratiebezogene Einstellungen und Werthaltungen innerhalb der Polizei Hamburg“ (Dewepol), für das im Juni 2024 2.018 Polizisten in der Hansestadt befragt wurden.
In der Befragung ordnete sich jeder Vierte (23,8 Prozent) selbst auf einer Skala politisch als rechts oder rechts außen ein. Zudem zeigten 45 Prozent eine Abwertung gegenüber Asylbewerbern, ein geringerer Anteil auch Ressentiments gegenüber Sinti und Roma sowie Langzeitarbeitslosen.
Jeder dritte Hamburger Polizist (33,7 Prozent) ist nach den Ergebnissen anfällig für populistische Ideen, 6,8 Prozent zeigten einen mehr oder minder stark ausgeprägten Verschwörungsglauben. Sie stimmten im Fragebogen der Studie unter anderem der Aussage zu, Politiker seien nur „Marionetten der dahinterstehenden Mächte“.
Eva Groß, Professorin für Kriminologie und Soziologie an der Akademie der Polizei Hamburg, die für die Dewepol-Studie mitverantwortlich ist, sieht die Ergebnisse als problematisch an. Der „Zeit“ sagte sie, es sei nicht auszuschließen, dass Beamte auch rassistisch handeln: „Die Polizei hat das staatliche Gewaltmonopol und wendet Zwang an. Sie greift auch in Grundrechte der Bevölkerung ein. Rechtsextremes oder anderes demokratiefeindliches Gedankengut kann diese Handlungen beeinflussen.“
Die Teilnahme an der vor Kurzem veröffentlichten Studie war freiwillig. Groß vermutet, dass sich Beamte mit klar rechtsradikaler Gesinnung nicht beteiligt hätten: „Sehr wahrscheinlich sind die problematischen Haltungen weiter verbreitet, als sich das in unserer Studie abbildet.“ Aktuell ermittelt die Polizei Hamburg disziplinarisch gegen 15 ehemalige und aktive Beamte, die rassistische und naziverherrlichende Nachrichten bei Whatsapp ausgetauscht haben sollen.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Polizei in Hamburg (Archiv) |
Hamburg: Eine Stadt im Fokus von Studien über Polizeigewalt und rechtsextreme Ansichten
Hamburg ist nicht nur bekannt für seinen beeindruckenden Hafen und das pulsierende Stadtleben, sondern steht auch im Mittelpunkt von aktuellen gesellschaftlichen Debatten. Eine Studie hat ergeben, dass unter Hamburger Polizisten eine besorgniserregende Verbreitung von rechtem Gedankengut zu beobachten ist. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Befragten populistischen Ideen zugeneigt ist. Die Ergebnisse werfen Fragen auf über die Werte und Einstellungen innerhalb der Polizei und deren mögliche Auswirkungen auf das Vorgehen im Alltag. Während die Teilnahme an der Studie freiwillig war, wird spekuliert, dass die tatsächlichen Werte noch problematischer sein könnten.
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