Umfrage vorgestellt: Unzufriedenheit mit Gesundheitssystem steigt
Berlin () – Die Unzufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitssystem in der Bevölkerung steigt. Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ergab, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, sind aktuell 30 Prozent der Bundesbürger mit dem Gesundheitssystem nicht zufrieden.
Die Unzufriedenheit hat sich demnach seit 2021 verdreifacht: Damals gaben nur zehn Prozent der Befragten an, mit dem Gesundheitswesen nicht zufrieden zu sein. Auch die Unzufriedenheit mit dem Angebot an Facharztpraxen ist gestiegen: 38 Prozent der Befragten sind damit weniger zufrieden oder unzufrieden, 2017 waren es noch 27 Prozent. Ein möglicher Grund dafür könnten die Wartezeiten auf Facharzttermine sein, mit denen 62 Prozent nicht zufrieden sind (2017: 50 Prozent).
Die große Mehrheit der Befragten befürwortet stellenweise Reformen im Gesundheitssystem (73 Prozent), jeder Fünfte sieht umfassenden Reformbedarf (21 Prozent). Mit 94 Prozent rechnet zudem die große Mehrheit der Befragten damit, dass die Beiträge weiter steigen.
Die Befragung zeigt zudem, dass die Menschen in Deutschland nicht nur Reformbedarf im Gesundheitswesen sehen, sondern auch bereit sind, sich auf Neues einzulassen. So finden 89 Prozent der Befragten es sehr gut oder gut, wenn Pflegekräfte oder medizinisches Fachpersonal bestimmte Aufgaben von Ärzten übernehmen. Auch die geplante Krankenhausreform stößt bei den Menschen auf Zustimmung: 72 Prozent der Befragten befürworten die Spezialisierung der Kliniklandschaft.
Insbesondere Digitalisierung wird als Chance gesehen: 81 Prozent der Befragten buchen bereits Arzttermine online oder möchten dies in Zukunft tun. Zudem würden 77 Prozent ihre Krankengeschichte digital in einem Anamnesebogen vor einem Arzttermin erfassen. 75 Prozent wollen die elektronischen Patientenakte (ePA) nutzen. 68 Prozent haben bereits eine Videosprechstunde genutzt oder möchten dies tun.
Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, sieht die Umfrageergebnisse als eine Trendwende. „In unseren Befragungen ist die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem bis 2021 kontinuierlich gewachsen, jetzt kehrt sich der Trend um.“ Das sei keine Überraschung: „Seit Jahren steigt die finanzielle Belastung der Versicherten, gleichzeitig klagen Menschen vermehrt über lange Wartezeiten für Arzttermine.“ Viele hätten das Gefühl, dass das System, für das sie immer mehr zahlen, immer schlechter funktioniere, so Baas.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Vorstellung TK-Meinungspuls: So sieht Deutschland sein Gesundheitssystem am 19.03.2025 |
Berlin – Zentrum der Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem
Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch ein wichtiger Standort für medizinische Innovationen und Gesundheitsreformen. In der Stadt hat die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem alarmierende Ausmaße angenommen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 30 Prozent der Berliner mit der Gesundheitsversorgung unzufrieden sind, was eine Verdreifachung seit 2021 bedeutet. Besonders besorgniserregend ist die steigende Frustration über lange Wartezeiten bei Facharztterminen, die viele als Hauptproblem empfinden. Trotz dieser Herausforderungen scheinen die Menschen in Berlin auch offen für Veränderungen, insbesondere im Bereich der Digitalisierung im Gesundheitswesen.
- Bas für Wiederwahl Klingbeils als SPD-Chef und Doppelspitze - 27. April 2025
- Rotes Kreuz: Suche nach Weltkriegvermissten bis 2030 verlängern - 27. April 2025
- SPD dringt auf Corona-Aufarbeitung - 27. April 2025