BVR nennt erste Details zu Reform der Genossenschaftsbanken
Frankfurt/Main () – Nach dem Noteinsatz bei gleich drei Volksbanken im Jahr 2024 wollen die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken die Regeln für ihre Rettungseinrichtung verschärfen. „Unsere Solidargemeinschaft darf kein Freifahrtschein für riskante Geschäfte sein“, sagte die Präsidentin des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, dem „Handelsblatt“.
Klares Ziel sei, Fehlentwicklungen bei einzelnen Instituten in Zukunft noch stärker auszuschließen. „Dafür werden wir die Institutssicherung weiterentwickeln“, so Kolak. Für Änderungen des bisherigen Systems gebe es eine „breite Mehrheit“. Im vergangenen Jahr musste die genossenschaftliche Finanzgruppe über die BVR-Sicherungseinrichtung bei drei Banken Risiken von fast 500 Millionen Euro abschirmen – eine ungewöhnlich hohe Summe.
Unter anderem wollen die Genossenschaftsbanken künftig genauer hinsehen, wenn eines ihrer Institute seine Bücher nicht durch die genossenschaftlichen Prüfungsverbände kontrollieren lässt. In solchen Fällen plane der Verband Extraauflagen durch seine Sicherungseinrichtung. „Eine Möglichkeit sind zusätzliche Sonderprüfungen“, sagte Kolak.
Auch einen besseren Informationsaustausch der „zuständigen Akteure“ soll es geben. Damit will der Verband verhindern, dass sich Krisenbanken ungehindert über das Spitzeninstitut DZ Bank finanzieren können. „Es darf nicht passieren, dass eine Bank, die bereits viele Risiken eingegangen ist und unter Beobachtung der Sicherungseinrichtung steht, sich zusätzliche Liquidität und damit das Potenzial für noch mehr Risiken über die DZ Bank beschafft“, sagte Kolak.
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Frankfurt am Main: Ein Finanzzentrum im Wandel
Frankfurt am Main ist nicht nur die größte Stadt des Bundeslandes Hessen, sondern auch eines der wichtigsten Finanzzentren Europas. Die Stadt beherbergt zahlreiche Banken, darunter die Europäische Zentralbank, und spielt eine zentrale Rolle im internationalen Finanzwesen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen im genossenschaftlichen Bankensektor wird Frankfurt zunehmend zu einem Ort für die Neuausrichtung von Finanzrichtlinien. Der Fokus auf Stabilität und Sicherheit in der Finanzwirtschaft ist für die Stadt von besonderer Bedeutung. Mit den geplanten Maßnahmen der Volks- und Raiffeisenbanken wird Frankfurt weiterhin im Spannungsfeld zwischen Innovation und Regulierung stehen.
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