Umwelthilfe drängt auf strengere Luftschadstoff-Grenzwerte

Umwelthilfe drängt auf strengere Luftschadstoff-Grenzwerte

Umwelthilfe drängt auf strengere Luftschadstoff-Grenzwerte

Berlin () – Die Umwelthilfe (DUH) hat eine schnellere Verschärfung der Grenzwerte für Luftschadstoffe angemahnt. Die neuen Grenzwerte müssten in um zwei Jahre vorgezogen und unbedingt ab 2028 zur Pflicht werden, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Donnerstag. „Bis spätestens 2035 müssen die strengeren Grenzwertvorschläge der Weltgesundheitsorganisation als verbindliche Grenzwerte gelten und überall in Deutschland eingehalten werden.“

Die Deutsche Umwelthilfe hatte in der vergangenen Woche der Europäischen Umweltagentur (EEA) veröffentlicht, die die Folgen von Luftverschmutzung für alle deutschen Landkreise und kreisfreien Städte aufzeigen. Allein in Berlin sterben demnach jedes Jahr 3.527 aufgrund hoher Feinstaubbelastung, 1.414 durch Stickstoffdioxid. Im Ruhrgebiet sind jedes Jahr bis zu 150 Todesfälle je 100.000 Einwohner wegen Feinstaub und 80 Todesfälle wegen Stickstoffdioxid (NO2) zu verzeichnen.

„Die Zahlen der Europäischen Umweltagentur machen deutlich: Jede weitere Verschleppung effektiver Maßnahmen kostet Menschenleben“, so Resch. „Um die nach wie vor mehr als 70.000 Todesfälle pro Jahr wegen schmutziger Luft zu vermeiden, ist schnelles Handeln notwendig. Die neuen EU-Grenzwerte für das Dieselgift Stickstoffdioxid wird an 43 Prozent der Messstellen überschritten, die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation gar an 78 Prozent“, sagte der DUH-Geschäftsführer. „Für die Belastung mit Feinstaub sieht es nicht besser aus: Hier wird die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation an nahezu keinem Messpunkt in Deutschland eingehalten.“

Im September 2021 hat die WHO ihre Grenzwertempfehlungen an den aktuellen Stand der angepasst und für Stickstoffdioxid drastisch auf 10 µg/m3 und für Feinstaub auf 5 µg/m3 abgesenkt. Mit der Einhaltung könnten laut Europäischer Umweltagentur in Deutschland jedes Jahr 32.628 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung und 9.442 aufgrund der Luftverschmutzung mit Stickstoffdioxid vermieden werden.

Derzeit gelten noch die 2008 beschlossenen Grenzwerte von 40 µg/m3 im Jahresmittel für Stickstoffdioxid und 25 µg/m3 für Feinstaub (PM2,5). Im Dezember 2024 wurden von der EU neue Grenzwerte beschlossen: Für Stickstoffdioxid 20 µg/m3 im Jahresmittel und für Feinstaub 10 µg/m3 im Jahresmittel, jeweils ab 2030.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Luft-Messstation (Archiv)

Berlin und die Luftqualitätsproblematik

Berlin steht im Fokus der Debatte über Luftqualität und Umweltschutz. Jährlich sterben in der Hauptstadt tausende Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung, insbesondere durch Feinstaub und Stickstoffdioxid. Die Deutsche Umwelthilfe dringt auf eine schnellere Verschärfung der Grenzwerte für Luftschadstoffe, um Menschenleben zu retten. Die Stadt muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation einzuhalten und die Luftqualität zu verbessern. Ein zukunftsorientiertes Umdenken ist notwendig, um Berlin zu einer gesünderen Stadt für seine Einwohner zu machen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH