Zentralrat der Juden: Lehrer im Umgang mit Antisemitismus schulen

Zentralrat der Juden: Lehrer im Umgang mit Antisemitismus schulen

Zentralrat der Juden: Lehrer im Umgang mit Antisemitismus schulen

() – Der Zentralrat der Juden in Deutschland spricht sich dafür aus, bundesweit Lehrer im Umgang mit Antisemitismus auszubilden.


Zentralratspräsident Josef Schuster sagte dem „Tagesspiegel“ (Samstagsausgabe) mit Blick auf Menschen, die mit der Shoah nichts zu tun haben wollen: „Ich glaube, wenn eine solche Einstellung erst mal verfestigt ist, dann wird es schwer. Deswegen halte ich unverändert die frühe für das wirksamste Mittel.“ Er hoffe, so Schuster, „dass es grundsätzlich nicht zu einer so großen Geschichtsvergessenheit in Deutschland kommt, dass dies einer rechtspopulistischen, rechtsextremen weiteren Zulauf ermöglicht“.

Aber man dürfe und könne hier auch nicht verallgemeinern, ergänzte der Zentralratspräsident. „Es gibt nicht den einen AfD-Anhänger. Es gibt einen Teil der Anhängerschaft der AfD, den man sicherlich nicht erreichen kann. Ich sehe immer noch einige, bei denen auch Unzufriedenheit mit politischen Gegebenheiten eine Rolle spielt.“ Schuster fügte hinzu, nachdem der Umgang mit Antisemitismus in in die Lehramtsausbildung aufgenommen wurde, zeigten nun auch andere Bundesländer Interesse. „Ich halte ein solches Modul in der Lehrerausbildung für essenziell“, sagte Schuster, „nicht nur für Grund- und Hauptschulen. Häufig ist ein Biologie- oder Chemielehrer hervorragend auf sein Fach vorbereitet, aber weiß nicht, wie er auf antisemitische Vorfälle reagieren soll, etwa wenn das Wort `Jude` auf dem Pausenhof als Schimpfwort benutzt wird.“ Schuster erklärte: „Ich hoffe, dass dieser Zusatzstudiengang weiter verbreitet wird.“

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Gang in einer (Archiv)

Berlin und der Kampf gegen Antisemitismus

Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch ein kulturelles und politisches Zentrum, das sich aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Der Zentralrat der Juden fordert, Lehrer in der gesamten Bundesrepublik im Umgang mit Antisemitismus auszubilden, um frühzeitig gegen Vorurteile vorzugehen. Zentralratspräsident Josef Schuster betont die Bedeutung von Bildung, um einer Geschichtsvergessenheit und dem Aufstieg rechtsextremer Ansichten entgegenzuwirken. In Bayern wurde bereits ein Modul zur Sensibilisierung im Lehramtsstudium eingeführt, was einen wichtigen Schritt darstellt. Schuster hofft, dass diese Initiative auf andere Bundesländer übergreift und Lehrer generell besser darauf vorbereitet werden, antisemitische Vorfälle im Schulalltag zu erkennen und zu behandeln.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH