Linke will Twitter-Nachfolger verstaatlichen

() – Die Linkspartei fordert eine Verstaatlichung des Kurznachrichtendienstes X/. “Alles, was bei der Übernahme von Twitter durch Elon Musk befürchtet wurde, ist eingetroffen: Straffreiheit bei Volksverhetzung und eine regelrechte Epidemie von Fakenews, der Missbrauch seiner Reichweite für rechte Hetze”, sagte Linken-Chef Martin Schirdewan den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).


“Das zeigt das grundsätzliche Problem einer Konzentration digitaler Macht in den Händen von Konzernen und Superreichen.” Schirdewan nannte Forderungen nach Enteignung des Dienstes völlig richtig: “Angesichts der Tatsache, dass Musk inzwischen offen zur der extremen Rechten aufruft und Hetze gegen Geflüchtete verbreitet – und bisherige Regulierungsversuche offenbar nicht ausreichen – braucht es nun eine mutige Lösung: X muss endlich unter öffentliche Kontrolle gebracht werden.” Musk hatte in der vergangenen Woche den Post eines X-Kontos mit einem Video verbreitet, das zeigen soll, wie Seenotretter auf dem Mittelmeer illegale Einwanderer “einsammeln”, um sie in Italien “abzuwerfen”. Diese Nichtregierungsorganisationen würden von der deutschen Regierung subventioniert, hieß es in dem Post.

“Hoffen wir, dass die AfD die gewinnt, um diesen europäischen Selbstmord zu stoppen.” Konkret schlug Schirdewan vor, die Leitung der Plattform an eine gemeinnützige Stiftung zu übergeben, deren Führung durch Politik und Zivilgesellschaft bestimmt werde. Der Kurznachrichtendienst müsse sich an hohen demokratischen Transparenzkriterien und ethischen Standards orientieren. Wenn sich Musk darauf nicht einlasse, müsse die EU “mit einer aktiven Marktzutrittspolitik reagieren – und X die entsprechenden Lizenzen für den Zutritt zum europäischen Markt entziehen”, forderte er.

Zugleich forderte der Linken-Chef die Einrichtung einer öffentlichen Alternative zu X/Twitter. Dies sei bisher vor allem am fehlenden Geld gescheitert. “Es ist an der Zeit, mit großen Summen die Konzern-Macht zu brechen und eine starke Alternative in öffentlicher Hand aufzubauen”, so Schirdewan. “Durch eindeutige Vorschriften und Förderpläne kann eine am Gemeinwohl orientierte und demokratisch kontrollierte Plattform im digitalen Raum geschaffen werden.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Martin Schirdewan (Archiv)

Linke will Twitter-Nachfolger verstaatlichen

Zusammenfassung

– Linkspartei fordert Verstaatlichung von Twitter
– Kritik an Elon Musks Nutzung der Plattform für rechte Hetze und Verbreitung von Fakenews
– Linken-Chef Martin Schirdewan nennt Forderungen nach Enteignung des Dienstes völlig richtig
– Schirdewan schlägt Übertragung der Leitung an gemeinnützige Stiftung vor
– Bei Weigerung Musks soll EU Lizenzen für den Zutritt zum europäischen Markt entziehen
– Schirdewan fordert öffentliche Alternative zu Twitter und Investitionen zur Schaffung einer demokratisch kontrollierten Plattform

Fazit

Die Linkspartei fordert die Verstaatlichung des Kurznachrichtendienstes X/Twitter aufgrund von Volksverhetzung und Verbreitung von Falschnachrichten seit der Übernahme durch Elon Musk. Linken-Chef Martin Schirdewan schlägt vor, die Leitung der Plattform an eine gemeinnützige Stiftung zu übergeben und fordert die Schaffung einer öffentlichen Alternative zu X/Twitter. Sollte Musk nicht zustimmen, fordert Schirdewan die EU dazu auf, X den Zugang zum europäischen Markt zu verweigern.

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