Umfrage: Stimmung zur Deutschen Einheit gekippt

Berlin () – Zum 23. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober gibt es laut einer Forsa-Umfrage für den “Stern” einen dramatischen Befund: Ost und West rücken wieder auseinander. 60 Prozent der Deutschen sagen heute, dass das Trennende überwiegt.


Nur 37 Prozent meinen, dass die in Ost und West inzwischen weitgehend zu einer zusammengewachsen sind. Drei Prozent äußern sich nicht. Im Jahr 2019 fiel die Bilanz noch positiv aus: Damals sah eine Mehrheit von 51 Prozent ein Zusammenwachsen und nur eine Minderheit von 45 Prozent eine Dominanz des Trennenden. In den vergangenen 20 Jahren hat Forsa die gleiche Frage immer wieder gestellt.

Ähnlich negativ wie heute waren die Einschätzungen zuletzt im Jahr 2008. Besonders schlecht ist die Einheitsstimmung in Ostdeutschland: Für 75 Prozent überwiegt 34 Jahre nach dem Mauerfall das Trennende. Nur 21 Prozent in den neuen Ländern sehen ein Zusammenwachsen der Nation. Auffällig: Obwohl die Bundesregierung im Vollzug bei der Angleichung des Rentenwerts gemeldet hat, ziehen Deutschen, die 60 Jahre und älter sind, eine besonders negative Einheitsbilanz: 69 Prozent von ihnen sagen, dass das Trennende überwiegt.

Unter den Parteianhängern sind die der SPD am skeptischsten: 71 Prozent von ihnen sehen ein Übergewicht des Trennenden. Die einzige Wählergruppe, die die Einheit mehrheitlich positiv sieht, sind die Unterstützer der FDP: 48 Prozent von ihnen sehen ein Zusammenwachsen des Landes, 46 Prozent eine Dominanz der Unterschiede. Die wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für RTL am 21. und 22. September 2023 erhoben. Datenbasis: 1.003 Befragte.

Die exakte Fragestellung lautete: “Am 3. Oktober wird wieder der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Was meinen Sie: Sind die Menschen in Ost- und Westdeutschland mittlerweile weitgehend zu einem Volk zusammengewachsen oder überwiegt eher noch das Trennende?”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Verlauf der Berliner Mauer (Archiv)

Umfrage: Stimmung zur Deutschen Einheit gekippt

Zusammenfassung

  • 23. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober
  • Forsa-Umfrage für den “Stern” zeigt dramatischen Befund: Ost und West rücken wieder auseinander
  • 60 Prozent der Deutschen sagen, dass das Trennende überwiegt
  • Nur 37 Prozent meinen, dass die Menschen in Ost und West weitgehend zusammengewachsen sind
  • Im Jahr 2019 sah noch eine Mehrheit von 51 Prozent ein Zusammenwachsen
  • Ähnlich negativ waren die Einschätzungen zuletzt im Jahr 2008
  • 75 Prozent in Ostdeutschland sehen das Trennende überwiegen
  • 69 Prozent der Deutschen ab 60 Jahre ziehen eine negative Einheitsbilanz
  • Die einzige Wählergruppe, die die Einheit mehrheitlich positiv sieht, sind FDP-Unterstützer (48 Prozent wähnen Zusammenwachsen)

Fazit

Zum 23. Jahrestag der Deutschen Einheit zeigt eine Forsa-Umfrage, dass 60% der Deutschen glauben, dass das Trennende zwischen Ost und West überwiegt. Nur 37% sind der Meinung, dass die Menschen in Ost und West weitgehend zusammengewachsen sind. Die Stimmung ist besonders schlecht im Osten Deutschlands, wo 75% das Trennende für überwiegend halten.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH