Finanzminister sieht nur "konjunkturelle Delle"

Berlin () – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) spielt die aktuelle wirtschaftliche Krise herunter. “Wir haben eine konjunkturelle Delle, Stichwort Zinssteigerung und chinesische Nachfrage, aber unsere Wirtschaft hat große Substanz”, sagte Lindner den Zeitungen der Mediengruppe (Montagausgaben).


“Wir dürfen weder blauäugig sein noch schwarzmalerisch”, sagte der FDP-Chef und forderte dazu auf, die strukturellen Defizite anzugehen, “die teilweise Jahre von der Vorgängerregierung verwaltet wurden”. Er verwies hierbei auf die Konjunktur ankurbelnde Schritte der Berliner Ampel-Regierung: “Wir verbessern die Einwanderung von Fachkräften, bauen Bürokratie ab und geben steuerliche Impulse mit dem von mir vorgelegten Wachstumschancengesetz.” Lindner räumte aber auch ein: “Bei der Klima- und Energiepolitik war Deutschland zu lange ideologisch unterwegs.” Enttäuscht zeigte sich der FDP-Chef von Umgang des bayerischen Wirtschaftsministers und Freie-Wähler-Chefs Hubert Aiwanger mit der Affäre um ein in seiner Schulzeit in seiner Tasche gefundenes antisemitisches Flugblatt: “Der Umgang mit den entsetzlichen Vorwürfen hat mich nicht überzeugt. Menschen machen Fehler und können sich ändern. Aber Transparenz und ehrliches Bedauern fehlen hier.”

Zudem kritisierte der FDP-Politiker Aiwangers Amtsführung: “Die Aufgabe eines Wirtschaftsministers ist nicht, erhitzende Reden im Bierzelt zu halten, sondern seine Kraft für Handwerk, Mittelstand und einzusetzen, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben.” Die Liberalen könnten “für Bayern in Deutschland und der Welt eine seriöse Visitenkarte abgeben, darauf kommt es gerade beim Wirtschaftsminister an”.

Vor der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober unterstrich Lindner, wie wichtig es seiner Ansicht nach sei, eine liberale Partei im zu haben: “Wer seine Freiheit liebt, Respekt vor Leistung und Eigentum hat, an Fortschritt glaubt und großzügig andere ihr Leben leben lässt, für den sind wir das Angebot.” Angesichts der Umfragewerte von 3 bis 4 Prozent für die FDP in Bayern erinnerte er an die seiner Partei in Zeiten der Corona-Pandemie: “Als alle anderen mit CSU und Freie Wählern an der Spitze während der Pandemie in die Freiheit der Menschen eingegriffen haben, haben nur Martin und die Liberalen die Bürgerrechte hochgehalten. Das war der politische Charaktertest.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Christian Lindner (Archiv)

Finanzminister sieht nur "konjunkturelle Delle"

Zusammenfassung

  • Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) spielt aktuelle wirtschaftliche Krise herunter.
  • Lindner betont, dass Wirtschaft große Substanz hat und weder blauäugig noch schwarzmalerisch sein dürfe.
  • FDP-Chef fordert Angriff auf strukturelle Defizite und Verbesserung in Einwanderung, Bürokratieabbau und steuerlichen Anreizen.
  • Kritik am Umgang von bayerischem Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit antisemitischen Vorwürfen.
  • Lindner betont Bedeutung einer liberalen Partei im Parlament vor der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober.

Fazit

FDP-Chef Christian Lindner betont die “große Substanz” der deutschen Wirtschaft und nennt die aktuelle wirtschaftliche Krise eine “konjunkturelle Delle”. Er erklärt, dass die Regierung strukturelle Defizite angehe und nennt das von ihm vorgelegte Wachstumschancengesetz als Beispiel. Lindner kritisiert zudem die Energiepolitik der Vorgängerregierung und den Umgang des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger mit einem antisemitischen Flugblatt.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH