IW kritisiert Leitzinserhöhung der EZB

Köln () – Markus Demary vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat davor gewarnt, dass die erneute Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem ungünstigen Zeitpunkt komme und die EZB für ihr spätes Einschreiten kritisiert. “Die EZB hat sich dafür entschieden, den Inflationsdruck aus der Wirtschaft herauszunehmen und nimmt für die Preisniveaustabilität eine Rezession in Kauf”, sagte der IW-Experte für und Finanzmärkte dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgabe).


“Die Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, weil es ohnehin schon eine Rezessionstendenz gibt”, mahnte Demary. “Wenn die EZB rechtzeitig während der ersten Welle der -Pandemie die steigende Inflationsrate bemerkt hätte und nicht von ihr überrumpelt worden wäre, hätte man sich diesen letzten Zinsschritt sparen können.” Der Economist für Geldpolitik des IW rechnet damit, dass die die Erhöhung der Leitzinsen schnell an ihre Kunden weitergeben. “Die Unternehmen werden mehr bezahlen müssen für Kredite”, sagte er. Sie bezahlten sowieso schon mehr für Energie, Rohstoffe und Löhne. Die erhöhten kämen nun dazu. “Die Unternehmen werden daher geplante Investitionen aufschieben”, so Demary. “Auch Immobilienkäufer werden mehr für Kredite bezahlen müssen. Nur die Sparer profitieren: Altersvorsorge lohnt sich bei solch hohen Zinsen.”

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Bildhinweis: EZB (Archiv)

IW kritisiert Leitzinserhöhung der EZB

Zusammenfassung

  • Markus Demary vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor ungünstigem Zeitpunkt der erneuten Leitzinserhöhung der EZB
  • Demary kritisiert EZB für spätes Einschreiten und sagt, sie habe “Inflationsdruck aus der Wirtschaft herausgenommen”
  • Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte kommt inmitten einer Rezessionstendenz
  • Banken werden Erhöhung wahrscheinlich schnell an Kunden weitergeben, Unternehmen müssen mehr für Kredite bezahlen
  • Erhöhte Zinsen führen zu aufgeschobenen Investitionen und höheren Kosten für Immobilienkäufer, aber positiven Effekten für Sparer

Fazit

Die erneute Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, warnt Markus Demary, Geldpolitik-Experte beim Institut der deutschen Wirtschaft. Die Banken werden die höheren Leitzinsen schnell an ihre Kunden weitergeben, wodurch Unternehmen mehr für Kredite zahlen müssen und möglicherweise geplante Investitionen aufschieben. Demary kritisierte auch das späte Einschreiten der EZB.

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