Pkw-Dichte steigt erneut auf Rekordhoch

() – Die Pkw-Dichte in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren durchgehend gestiegen. Im Jahr 2022 kamen auf 1.000 Einwohner 583 Personenkraftwagen – ein Rekordwert, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte.


Zehn Jahre zuvor hatte die Pkw-Dichte bundesweit noch bei 534 gelegen. Ursächlich für den Anstieg ist, dass die Zahl von in Deutschland zugelassenen Autos im genannten Zeitraum deutlich stärker zugenommen hat als die Bevölkerung. Die regionalen Unterschiede bei der Pkw-Dichte sind groß: Am höchsten war sie 2022 in den westlichen Flächenländern Saarland (660 Pkw pro 1.000 Einwohner), (634) und (625). Die niedrigste Pkw-Dichte wiesen die Stadtstaaten Berlin (338), Hamburg (439) und Bremen (443) auf – unter anderem aufgrund eines besonders dichten ÖPNV-Netzes.

Die ostdeutschen Bundesländer hatten nicht nur im Jahr 2022 eine Pkw-Dichte, die unter der bundesweiten lag, dort ist die Pkw-Dichte seit 2012 auch jeweils weniger stark gestiegen als in Deutschland insgesamt. Wie in Deutschland, so ist die Pkw-Dichte auch in allen anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) im Zehn-Jahresvergleich gestiegen. Im Vergleich der EU-27 lag Deutschland zuletzt auf Platz acht der Staaten mit der höchsten Pkw-Dichte. Die meisten Autos im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gab es Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge zum 2021/2022 in Polen (687), Luxemburg (681) und Italien (675).

Am niedrigsten war die Pkw-Dichte in Rumänien (400), Lettland (404) und Bulgarien (414). Dabei verzeichneten einige osteuropäischen EU-Staaten auch die höchsten Zuwachsraten, was die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner betrifft: In Rumänien stieg sie zwischen 2011 und 2021 um 85 Prozent; in Polen legte sie um 44 Prozent zu, in Estland um 43 Prozent. Die Zahl der zugelassenen Autos in Deutschland wächst: Zum Stichtag 1.1.2023 waren laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hierzulande 48,8 Millionen Personenkraftwagen zugelassen – so viele wie nie zuvor (1.1.2022: 48,5 Millionen Pkw). Der Wandel hin zur Elektromobilität schlägt sich hier noch kaum nieder: Zum Jahresanfang 2023 waren 2,1 Prozent der hierzulande zugelassenen Personenkraftwagen reine Elektroautos.

Ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch 1,3 Prozent betragen. Zugleich sind Autos mit Elektroantrieb auf dem Vormarsch: Bei den von Januar bis Juli 2023 neu zugelassenen Autos betrug der Anteil derer mit ausschließlich -Antrieb 16,4 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch bei 13,6 Prozent gelegen. Die steigenden Zulassungszahlen spiegeln sich auch in der Ausstattung der privaten Haushalte mit Personenkraftwagen wider.

Hier ging der Trend in den vergangenen zehn Jahren zum Zweit- oder Drittwagen. So war der Anteil der Haushalte, die mindestens ein Auto besitzen, im Jahr 2022 mit 77,6 Prozent ähnlich hoch wie 2012 (77,4 Prozent). Im selben Zeitraum stieg aber unter diesen der Anteil der Haushalte mit zwei Pkw von 24,5 Prozent auf 27,0 Prozent und der Anteil der Haushalte mit drei und mehr Pkw von 4,1 Prozent auf 6,2 Prozent an, so die Statistiker.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Autos (Archiv)

Pkw-Dichte steigt erneut auf Rekordhoch

Zusammenfassung

  • Pkw-Dichte in Deutschland steigt in den letzten zehn Jahren kontinuierlich an.
  • 2022: Rekordwert von 583 Personenkraftwagen pro 1.000 Einwohner.
  • Ursache: Zunahme der zugelassenen Autos gegenüber der Bevölkerungszahl.
  • Große regionale Unterschiede in Pkw-Dichte, höchste in Saarland, Rheinland-Pfalz und Bayern.
  • Niedrigste Pkw-Dichte in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, teilweise aufgrund dichtes ÖPNV-Netz.
  • Ostdeutsche Bundesländer haben insgesamt niedrigere Pkw-Dichte.
  • EU-weiter Vergleich: Deutschland liegt auf Platz 8 der höchsten Pkw-Dichte.
  • 48,8 Millionen Personenkraftwagen in Deutschland zum 1.1.2023 zugelassen.
  • Nur 2,1 Prozent reine Elektroautos, aber steigender Anteil bei Neuzulassungen.
  • Trend zu Zweit- oder Drittwagen in privaten Haushalten in den letzten zehn Jahren.

Fazit

Die Pkw-Dichte in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen und erreichte 2022 einen Rekordwert von 583 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner. Im bundesweiten Vergleich waren die westlichen Flächenländer Saarland, Rheinland-Pfalz und Bayern am höchsten, während die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen die niedrigsten Werte aufwiesen. Die Pkw-Dichte in Deutschland nimmt weiter zu, und auch in anderen EU-Mitgliedstaaten hat sie zugenommen. Deutschland liegt im EU-Vergleich auf Platz acht der Länder mit der höchsten Pkw-Dichte. Die Elektromobilität hat bisher nur einen geringen Anteil an dem Anstieg: 2,1 % der in Deutschland zugelassenen Pkws waren Anfang 2023 reine Elektroautos.

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