Bevölkerung Deutschlands 2022 deutlich gewachsen

() – Nachdem die Bevölkerungszahl in Deutschland im Vorjahr nur leicht gewachsen war, ist sie im Jahr 2022 um 1,3 Prozent beziehungsweise 1,122 Millionen Personen gestiegen. Zum Jahresende lebten gut 84,4 Millionen Personen in der Bundesrepublik, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.


Diese Entwicklung ist demnach auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1.455.000 zurückzuführen (2021: 329.000), vor allem bedingt durch die Fluchtbewegungen aus der Ukraine. Gleichzeitig sind auch im Jahr 2022 wie in den Vorjahren mehr Menschen gestorben als geboren worden: Der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten stieg weiter auf 327.000 (2021: 228.000). Insgesamt zeigte sich in allen Bundesländern ein Bevölkerungszuwachs. Absolut stieg die Bevölkerungszahl im Jahr 2022 in (215.000) am stärksten, gefolgt von (192.000) und (156.000). Prozentual hatten Berlin und Hamburg (jeweils +2,1 Prozent) die höchsten Zuwächse. Die westdeutschen Bundesländer verzeichneten einen Bevölkerungszuwachs um 913.000 Personen auf 68,0 Millionen (+1,4 Prozent). In den ostdeutschen Flächenländern stieg die Bevölkerungszahl um 131.000 und betrug am Jahresende 12,6 Millionen (+1,1 Prozent). Damit zeigt sich in den west- und ostdeutschen Bundesländern eine ähnliche Entwicklung. Ende 2022 lebten 72,0 Millionen Deutsche und 12,3 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland, so die Statistiker weiter. Darunter besaßen die meisten die türkische (1,34 Millionen), ukrainische (1,05 Millionen) oder syrische (883.000) Staatsbürgerschaft. Die größten absoluten Zunahmen zeigten sich im Jahr 2022 bei Personen mit ukrainischer (+915.000), afghanischer (+61.000) oder syrischer (+48.000) Staatsangehörigkeit. Dabei hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainer zwischen Jahresanfang und -ende mehr als versechsfacht. Die wachsende Zahl der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit hat unter anderem Auswirkungen auf die Demografie der Bevölkerung, da die Altersstruktur deutlich von der der deutschen Bevölkerung abweicht. Betrachtet man die deutsche Bevölkerung im Jahr 2022 waren 18,6 Prozent unter 20 Jahre, 49,0 Prozent 20 bis 59 Jahre und 32,4 Prozent über 59 Jahre alt. Unter den Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren hingegen 20,2 Prozent unter 20 Jahre, 67,4 Prozent 20 bis 59 Jahre und 12,4 Prozent über 59 Jahre alt. Insgesamt stieg die Zahl der Menschen im Alter von unter 20 Jahren um 427.000 (+2,8 Prozent; 2021: +0,6 Prozent). Diese Entwicklung ist vor allem auf einen Anstieg dieser Altersgruppe bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen (+23,2 Prozent). Zum Vergleich: Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm die Zahl der unter 20-Jährigen um 0,3 Prozent ab. Die Zahl der Senioren zwischen 60 und 79 Jahren betrug Ende 2022 18,7 Millionen (+430.000 Personen beziehungsweise +2,3 Prozent), so das Bundesamt. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren auf 43,6 Millionen (+263.000 Personen beziehungsweise +0,6 Prozent), wohingegen die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren fast konstant blieb (+1.300). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung sank geringfügig um 0,1 Jahre auf 44,6 Jahre. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung nahm gegenüber dem Vorjahr von 13,1 Prozent auf 14,6 Prozent zu. Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 1,4 Millionen Personen (+13,1 Prozent), während die Zahl der deutschen Staatsangehörigen vor allem aufgrund der überschüssigen Sterbefälle um 309.000 (-0,4 Prozent) Personen sank.

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Bildhinweis: Menschen in einer Fußgängerzone

Bevölkerung Deutschlands 2022 deutlich gewachsen

Zusammenfassung

  • Bevölkerungszahl in Deutschland stieg 2022 um 1,3 Prozent oder 1,122 Millionen Personen
  • 84,4 Millionen Personen lebten in der Bundesrepublik am Jahresende
  • Deutlicher Anstieg der Nettozuwanderung auf 1.455.000 (2021: 329.000), vor allem durch Fluchtbewegungen aus der Ukraine
  • Mehr Menschen gestorben als geboren, Überschuss der Sterbefälle stieg auf 327.000 (2021: 228.000)
  • Bevölkerungszuwachs in allen Bundesländern, stärkster Anstieg in NRW, Bayern und Baden-Württemberg
  • Ende 2022 lebten 72,0 Millionen Deutsche und 12,3 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland
  • Bevölkerung im Alter von unter 20 Jahren stieg um 427.000, vor allem bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit
  • Durchschnittsalter der Bevölkerung sank leicht auf 44,6 Jahre, Ausländeranteil stieg auf 14,6 Prozent

Fazit

Die Bevölkerungszahl in Deutschland ist im Jahr 2022 um 1,3 Prozent oder 1,122 Millionen Personen gestiegen, auf 84,4 . Dies ist auf eine deutliche Zunahme der Nettozuwanderung, insbesondere aus der Ukraine, zurückzuführen. Im Jahr 2022 gab es auch mehr Sterbefälle als Geburten. Die größten absoluten Zunahmen bei ausländischen Staatsangehörigen wurden bei Ukrainern, Afghanen und Syrern verzeichnet. Insgesamt stieg der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit an der Gesamtbevölkerung von 13,1 Prozent im Jahr 2021 auf 14,6 Prozent im Jahr 2022.

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