Berlin () – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat vor Schieflagen bei der geplanten Reform des Unterhaltsrechts gewarnt. “Die Lebensrealitäten von Familien haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert, darum ist es richtig, dass überholte Unterhaltsrecht zu überprüfen – so steht es ja auch im Koalitionsvertrag”, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
“Aber: Alleinerziehende Mütter, die auch heute noch überwiegend die Hauptlast der Kinderbetreuung und Erziehung tragen, dürfen dadurch nicht schlechter gestellt werden.” Nachteile in der Erwerbsfähigkeit und die damit verbundene ökonomische Schlechterstellung, die durch die Verteilung der Betreuung schon vor der Trennung entstanden seien, müssten ebenfalls berücksichtigt werden, so Engelmeier. Der Sozialverband reagierte damit auf die jüngsten Ankündigungen von Justizminister Marco Buschmann (FDP). Dieser hatte am Freitag seine Reformpläne beim Unterhaltsrecht näher erläutert.
Kern der vorgesehenen Änderungen ist, dass sich Elternteile, die von ihrem ehemaligen Partner getrennt sind und sich umfangreich an der Betreuung des gemeinsamen Kindes beteiligen, finanziell besser gestellt werden sollen. In der Regel geht es um die Väter. SoVD-Chefin Engelmeier zeigte sich skeptisch. “Gelebte gemeinsame Verantwortung, das Aufrechterhalten von familiären Bindungen durch Pendeln und das Familienleben in zwei Haushalten gibt es nicht zum Nulltarif. In armen Familien müssen entsprechende Kosten auch über Leistungen im Existenzsicherungsrecht abgedeckt werden”, so Engelmeier.
“Die gemeinsame Sorgeverantwortung darf nicht nur ein Modell für gut Verdienende sein.”
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Sozialverband Deutschland (SoVD) (Archiv) |
Zusammenfassung
– Sozialverband Deutschland (SoVD) warnt vor Schieflagen bei geplanter Reform des Unterhaltsrechts
– SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier betont Wichtigkeit, Lebensrealitäten von Familien zu berücksichtigen
– Alleinerziehende Mütter dürfen nicht schlechter gestellt werden
– Nachteile in Erwerbsfähigkeit und ökonomischer Schlechterstellung durch Betreuungsverteilung vor Trennung müssen berücksichtigt werden
– Kern der Reformpläne: finanziele Besserstellung von Elternteilen, die sich umfangreich an Betreuung des gemeinsamen Kindes beteiligen
Fazit
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) warnt vor möglichen Schieflagen bei der geplanten Reform des Unterhaltsrechts. Die Vorschläge von Justizminister Marco Buschmann (FDP) sehen vor, Elternteile, die sich umfangreich an der Betreuung des gemeinsamen Kindes beteiligen, finanziell besser zu stellen. SoVD-Chefin Michaela Engelmeier ist jedoch skeptisch und betont, dass alleinerziehende Mütter nicht schlechter gestellt werden dürfen.
- Nouripour mahnt Israel zu Rücksicht auf UN-Mission im Libanon - 14. Oktober 2024
- Führende Ökonomen loben SPD-Beschlüsse zu Investitionsförderung - 14. Oktober 2024
- Borrell und Lammy fordern Waffenstillstand in Gaza und Libanon - 14. Oktober 2024