Berlin () – In der Führung der Unionsfraktion gibt es Unverständnis über jüngste Äußerungen von CDU-Politikern zur möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. “Derartige Überlegungen eignen sich nicht für Glaubenskriege – weder im Pro noch im Kontra”, sagte Vizefraktionschef Johann Wadephul dem “Spiegel” über den parteiinternen Streit.
Nachdem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer vor dem Schritt gewarnt hatte, hatte ihm der Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter “Doppelmoral” vorgeworfen und ihn scharf angegriffen. “Wir stehen mit heißem Herzen, aber kühlem Kopf an der Seite der schuldlos überfallenen Ukraine”, so Wadephul weiter. Die Entscheidung über das “Ob und Wie der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ist eine der komplexesten Fragestellungen, denen sich die deutsche Politik bei ihrer Unterstützung der Ukraine gegenübersieht”, sagte der CDU-Politiker. Wadephul fordert, sich bei der Debatte an sachlichen Fragen zu orientieren: “Was können wir leisten, um der Ukraine möglichst effektiv zu helfen? Wie vermeiden wir eine formale Beteiligung Deutschlands und erhalten die Leistungsfähigkeit der eigenen Luftwaffe?”
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Johann Wadephul (Archiv) |
Zusammenfassung
- Unverständnis über jüngste Äußerungen von CDU-Politikern zur möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine
- Vizefraktionschef Johann Wadephul: “Derartige Überlegungen eignen sich nicht für Glaubenskriege”
- Kretschmer warnt vor Lieferung, Kiesewetter wirft ihm “Doppelmoral” vor
- Wadephul: Entscheidung zur Lieferung ist eine der komplexesten Fragestellungen für deutsche Politik
- Debatte sollte sich an sachlichen Fragen orientieren: effektive Hilfe für Ukraine und Vermeidung formaler Beteiligung Deutschlands
Fazit
Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat an die CDU appelliert, im Streit um mögliche Taurus-Marschflugkörperlieferungen an die Ukraine sachlich und leistungsorientiert zu argumentieren. Wadephul betonte, dass diesbezügliche Gespräche nicht polarisierend geführt werden sollen und die Frage nach der Art und Weise der Waffenlieferung keine einfache Entscheidung sei.
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