München () – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das geplante Cannabis-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert. Dem TV-Sender “Welt” sagte Holetschek am Montag: “Das ist ein ideologisch motiviertes Gesetz. Wir hätten wahrlich andere Probleme, wenn ich an den Pflegenotstand denke, an die Krankenhäuser. Dort brennt es in Moment. Medikamente sind Mangelware. Und wir unterhalten uns über die Legalisierung von Cannabis.”
Mit dem Gesetz werde die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen “eklatant gefährdet”, so Holetschek. Es sei daher “unverantwortlich, wenn sich ein Gesundheitsminister für die Legalisierung von Cannabis ausspricht.” Nach dem Gesetzentwurf hätten auch 18-21-jährige Zugang zu Cannabis. “Gerade da ist das menschliche Gehirn noch nicht ausgebildet”, warnt Holetschek.
Den illegalen Handel werde man mit dem Gesetzt auch nicht austrocknen: “Natürlich wird es einen weiteren Markt geben, ob es ein grauer Markt ist oder ein Schwarzmarkt, der mit höherem THC-Gehalt möglicherweise auch umgeht. Wir brauchen ja nur ins Ausland schauen: Diese Experimente sind doch fast überall gescheitert.” Auch einen auf drei Pflanzen beschränkten Eigenanbau von Cannabis lehnt Holetschek ab: “Das wird doch auch nicht funktionieren. Wie wollen Sie das kontrollieren? Wie wollen Sie den Zugang schützen für Kinder und Jugendliche?” Die Umsetzbarkeit sei ohnehin ein großes Problem des Cannabis-Gesetzes, findet Holetschek: “In der Realität ist das ein Gesetz, das mich an das Heizungsgesetz erinnert: handwerklich schlecht gemacht, in der Umsetzung bietet es überhaupt keine Chance, dass man das vollziehen kann. Es ist bürokratisch, es wird noch mehr Probleme aufwerfen.”
Statt Legalisierung warb Holetschek erneut für Prävention und Aufklärung. Das sei nicht nur bei Cannabis das Mittel der Wahl, sondern auch im Kampf gegen Alkohol und Zigaretten.
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Bildhinweis: | Cannabis (Archiv) |
Zusammenfassung
- Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek kritisiert geplantes Cannabis-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
- Holetschek bezeichnet das Gesetz als “ideologisch motiviert” und warnt vor Gefährdung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
- Illegale oder Graumärkte würden durch das Gesetz nicht ausgetrocknet, und die Umsetzbarkeit sei ein großes Problem.
- Holetschek fordert stattdessen Prävention und Aufklärung im Kampf gegen Alkohol, Zigaretten und Cannabis.
Fazit
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek kritisiert das geplante Cannabis-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach scharf und nennt es ideologisch motiviert. Holetschek warnt, dass die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch das Gesetz gefährdet werde und bezweifelt dessen Umsetzbarkeit. Statt einer Legalisierung plädiert er für Prävention und Aufklärung im Umgang mit Suchtmitteln wie Cannabis, Alkohol und Zigaretten.
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