Frankfurt/Main () – Die Bundesbank ändert ihre Strategie in der Bankenaufsicht. Die Zentralbank will ihre Kontrollintensität künftig stärker danach ausrichten, wie riskant eine Bank ist, berichtet das “Handelsblatt” (Donnerstagsausgabe).
“Wir wollen mehr personelle Ressourcen dahin lenken, wo sich die größten Risiken befinden”, sagte Karlheinz Walch, Zentralbereichsleiter Bankenaufsicht und Finanzstabilität, der Zeitung. “In der obersten Risikostufe befindet sich eine mittlere zweistellige Zahl an Instituten.” Für die 800 bis 900 Institute, von denen nur geringe Risiken ausgehen, bedeutet die neue Risikostrategie eine Entlastung. “Wir wollen bei solchen Instituten zum Beispiel deutlich seltener bankaufsichtliche Prüfungen durchführen”, so Walch.
Die Aufsichtsstrategie der Bundesbank ist für die Mehrheit der deutschen Institute relevant: Die Notenbank überwacht die etwa 1.250 kleinen und mittelgroßen Sparkassen und Banken gemeinsam mit der Finanzaufsicht Bafin. Die neue Strategie, offiziell “Risikotoleranzrahmenwerk” genannt, soll ab 2024 greifen. Darüber hinaus will die Bundesbank die Expertise für bestimmte Geschäftsmodelle bündeln: “Wir wollen rund ein Dutzend Kompetenzzentren etwa für Autobanken, Bausparkassen, Leasing- und Factoring-Firmen und Krypto-Geschäftsmodelle einrichten”, sagte Walch. Daneben werde es auch ein IT-Kompetenzzentrum geben, das seine Expertise allen operativen Bankenaufsehern zur Verfügung stellen werde.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Skyline von Frankfurt / Main (Archiv) |
Zusammenfassung
- Bundesbank ändert Strategie in der Bankenaufsicht
- Kontrollintensität stärker auf Risikoprofil einer Bank ausgerichtet
- Entlastung für Institute mit geringen Risiken
- Neue Strategie, “Risikotoleranzrahmenwerk”, soll ab 2024 greifen
- Einrichtung von Kompetenzzentren für bestimmte Geschäftsmodelle geplant
Fazit
Die Deutsche Bundesbank wird ihre Bankenaufsichtsstrategie ändern und die Kontrollintensität stärker an das Risikoprofil der Banken anpassen. Die neue Strategie, die ab 2024 gelten soll, bedeutet eine Entlastung für die 800 bis 900 Institute, von denen nur geringe Risiken ausgehen, und eine stärkere Kontrolle der riskanteren Banken. Die Bundesbank plant auch die Einrichtung von etwa einem Dutzend Kompetenzzentren für bestimmte Geschäftsmodelle, wie Autobanken, Bausparkassen, Leasing- und Factoring-Firmen und Krypto-Geschäftsmodelle.
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