EZB warnt EU vor Nutzung eingefrorenen russischen Vermögens

Frankfurt/Main () – Die Europäischen Zentralbank (EZB) hat die EU vor der Nutzung eingefrorenen russischen Vermögens zur Unterstützung der Ukraine gewarnt. Bei einem solch beispiellosen Schritt “besteht möglicherweise die Gefahr, dass die rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen, auf denen die internationale Rolle des beruht, untergraben werden”, warnt die EZB laut einem der EU-Ratspräsidentschaft, über das das “Handelsblatt” (Freitagausgabe) berichtet.


So könnten sich Anleger aus zurückziehen, Depotbanken geschwächt werden und der Euro an Bedeutung als Reservewährung verlieren. Auch könne es zu “einem Anstieg der Finanzierungskosten für europäische Staaten” kommen, warnt die EZB. EU-Kommissionschef Ursula von der Leyen hatte auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in London angekündigt, noch vor der Sommerpause einen Plan vorzulegen, wie russisches Vermögen zur Unterstützung der Ukraine genutzt werden kann. Die EU spielt dabei zwei Optionen durch: Eine wäre, Zinserträge der privaten Verwahrer russischen Vermögens an die Ukraine zwangszuüberweisen. Die zweite Option ist eine Steuer auf die Zufallsgewinne der Verwahrer zu erheben.

Beide Wege sind laut EZB riskant. Die erste Option könnte als “als Eingriff in vertragliche Vereinbarungen und in die Freiheit, offizielle Rücklagen anzulegen, aufgefasst werden” und damit das Vertrauen von Anlegern in den Standort Europa tief erschüttern, heißt es in dem Papier. Die Risiken einer Steuer auf Zufallsgewinne wären zwar “geringer, aber immer noch erheblich”. So könnten europäische Depotbanken geschwächt werden, wenn nur Europa zu solch einer Maßnahme greifen würde.

Auch die EU-Mitgliedsstaaten sind skeptisch. So wurden beim Treffen der 27 EU-Botschafter am Mittwoch in Brüssel zahlreiche Bedenken laut. Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Italiens äußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit eines Zugriffs auf russisches Vermögen. Auch sie fürchten, einen Präzedenzfall zu schaffen und das Vertrauen in das Euro-System zu untergraben.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: EZB

EZB warnt EU vor Nutzung eingefrorenen russischen Vermögens

Zusammenfassung

– Europäische Zentralbank (EZB) warnt EU vor Nutzung eingefrorener russischer Vermögen zur Unterstützung der Ukraine
– Solch ein Schritt könnte rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen für den Euro untergraben
– Potentielle negative Folgen: Anleger ziehen sich aus Europa zurück, Depotbanken geschwächt, Euro verliert Bedeutung als Reservewährung
– Plan von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, russisches Vermögen zur Unterstützung der Ukraine zu nutzen, ist umstritten
– Zwei mögliche Optionen: Zwangszuüberweisung von Zinserträgen oder Steuer auf Zufallsgewinne der Verwahrer
– Beide Optionen sind laut EZB riskant und könnten Vertrauen in den Standort Europa erschüttern
– EU-Mitgliedsstaaten, darunter , Frankreich und Italien, äußern Zweifel und Bedenken

Fazit

Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt die Europäische Union davor, eingefrorenes russisches Vermögen zur Unterstützung der Ukraine zu nutzen, da dies die rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen des Euro untergraben könnte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte angekündigt, einen Plan vorzulegen, wie russisches Vermögen zur Unterstützung der Ukraine verwendet werden kann. Die EU prüft zwei Optionen: Zwangsweise Überweisung von Zinserträgen privater Verwalter von russischem Vermögen an die Ukraine oder Besteuerung von Zufallsgewinnen solcher Verwalter. Die EZB hält beide Optionen für riskant und warnt, dass dies das Vertrauen von Anlegern in Europa erschüttern könnte.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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