Militär erklärt Machtübernahme im Niger

Niamey () – In westafrikanischen Niger haben Soldaten im nationalen einen Staatsputsch verkündet. Die Verfassung sei aufgelöst, alle Institutionen seien außer Kraft gesetzt und die Grenzen des Landes geschlossen.


Nigers Präsident Mohamed Bazoum soll seit Mittwochmorgen von Truppen der Präsidentengarde festgehalten werden. Bazoum gilt als wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen islamistische Militanz in Westafrika. Bereits Stunden vor der TV-Ansprache hatte es Putsch-Gerüchte gegeben. Am frühen Nachmittag twitterte das Präsidentenbüro: “Dem Präsidenten der Republik und seiner geht es gut. Die Armee und die Nationalgarde sind bereit, die an diesem Stimmungsumschwung beteiligten Elemente des GP anzugreifen, wenn sie nicht zu Verstand zurückkommen.” Im Niger sind auch ungefähr 100 Bundeswehrsoldaten stationiert. Der “Spiegel” berichtete am Mittwoch, alle -Flüge von und nach Niamey hätten wie geplant durchgeführt werden können. Unter anderem soll über die nigrische Hauptstadt eigentlich ein signifikanter Teil des Abzugs aus Mali durchgeführt werden. Auslöser des Putsches könnten nach Ansicht von Kommentatoren die steigenden Lebenshaltungskosten im Niger und der verbreitete Vorwurf von Inkompetenz und Korruption gegen die sein. Seit 2020 kam es in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso zu vier militärischen Machtübernahmen, und im März 2021 auch schon in Niger zu einem Putschversuch, der aber vereitelt werden konnte, als eine Militäreinheit wenige Tage vor der Vereidigung des gerade gewählten Bazoum versuchte, den Präsidentenpalast einzunehmen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Niger (Archiv)

Militär erklärt Machtübernahme im Niger

Zusammenfassung

  • Soldaten verkünden Staatsputsch im westafrikanischen Niger im nationalen Fernsehen
  • Verfassung aufgelöst, Institutionen außer Kraft gesetzt, Landesgrenzen geschlossen
  • Präsident Mohamed Bazoum von Präsidentengarde festgehalten, wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen islamistische Militanz in Westafrika
  • Stunden vor TV-Ansprache gab es bereits Putsch-Gerüchte
  • Präsidentenbüro twittert, dass Präsident und Familie wohlauf sind
  • Ungefähr 100 Bundeswehrsoldaten im Niger stationiert, bisher keine Beeinträchtigung von Bundeswehr-Flügen
  • Auslöser des Putsches könnten steigende Lebenshaltungskosten und Vorwurf von Inkompetenz und Korruption gegen Regierung sein
  • Bereits vier militärische Machtübernahmen in Nachbarländern Mali und Burkina Faso seit 2020, Putschversuch in Niger im März 2021 vereitelt

Fazit

Im westafrikanischen Niger haben Soldaten im nationalen Fernsehen einen Staatsputsch verkündet. Die Verfassung wurde aufgelöst, alle Institutionen außer Kraft gesetzt und die Grenzen des Landes geschlossen. Präsident Mohamed Bazoum, ein wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen islamistische Militanz in Westafrika, soll seit Mittwochmorgen von Truppen der Präsidentengarde festgehalten werden. Ungefähr 100 Bundeswehrsoldaten sind im Niger stationiert. Mögliche Auslöser des Putsches können die steigenden Lebenshaltungskosten im Niger und der verbreitete Vorwurf von Inkompetenz und Korruption gegen die Regierung sein.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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