Länder wehren sich gegen Abschaffung der Grunderwerbsteuer

() – Gegen den Vorschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), die Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer von Immobilien zu senken oder ganz abzuschaffen, regt sich Widerstand aus den Bundesländern. Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) lehnt sowohl eine Länderöffnungsklausel als auch ermäßigte Steuersätze ab.


Stattdessen fordert sie ein Förderprogramm, damit sich auch junge Wohneigentum leisten können. “Gezielte Fördermaßnahmen sind stets sinnvoller als allgemeine steuerliche Maßnahmen, da sie zielgerichtet wirken”, sagte Taubert dem “Tagesspiegel”. Thüringen gehört wie und das Saarland mit einem Steuersatz von 6,5 Prozent zu den Ländern mit der höchsten Grunderwerbsteuer in Deutschland. Ohne entsprechende Kompensationen sehe man derzeit keine Spielräume für Steuersenkungen, heißt es auch in Brandenburg.

Der des Landes sei derzeit noch auf Neuverschuldungen angewiesen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Die Grunderwerbsteuer, die beim Kauf von Immobilien anfällt, mache einen beachtlichen Anteil der Landeseinnahmen aus. Im vergangenen Jahr hatte Brandenburg gut 641 Millionen Euro eingenommen. Auch im Saarland befürchtet man Einnahmeausfälle.

Die Grunderwerbsteuer sei für die Länder eine wichtige Einnahmequelle, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums dem “Tagesspiegel”. Angesichts wachsender Finanzbedarfe zur Finanzierung des Klimaschutzes, von Bildungsaufgaben und der Transformation der seien Kürzungen bei der Grunderwerbsteuer ohne angemessene Kompensation der damit verbundenen Steuerausfälle nicht zielführend. Zudem müsse eine Senkung des Steuersatzes oder eine Abschaffung der Steuer nicht automatisch zu einer Verbilligung des Immobilienerwerbs führen, sondern ziehe oft höhere Grundstückspreise nach sich.

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Bildhinweis: Hausfassade (Archiv)

Länder wehren sich gegen Abschaffung der Grunderwerbsteuer

Zusammenfassung

  • Bundesländer zeigen Widerstand gegen den Vorschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), die Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer von Immobilien zu senken oder abzuschaffen.
  • Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) lehnt Länderöffnungsklausel und ermäßigte Steuersätze ab und fordert stattdessen ein Förderprogramm für junge Familien.
  • Thüringen, Brandenburg und das Saarland haben die höchste Grunderwerbsteuer in Deutschland (6,5%) und fürchten Einnahmenausfälle bei einer Senkung der Steuersätze.
  • Eine Abschaffung der Steuer könne höhere Grundstückspreise zur Folge haben, ohne automatisch eine Verbilligung des Immobilienerwerbs zu bewirken.

Fazit

Bundesländer lehnen den Vorschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner ab, die Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer von Immobilien zu senken oder abzuschaffen. Thüringens Finanzministerin Heike Taubert fordert stattdessen ein Förderprogramm, damit sich auch junge Familien Wohneigentum leisten können. Länder wie Brandenburg und das Saarland sehen derzeit keine Spielräume für Steuersenkungen, da die Grunderwerbsteuer einen beachtlichen Anteil der Landeseinnahmen ausmacht.

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