Bundesbank zerstreut Hoffnung auf baldigen "Zinsgipfel"

Frankfurt/Main () – Die Bundesbank zerstreut die Hoffnung auf einen baldigen “Zinsgipfel”. Dieses Bild sei “schief”, sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Montag, “denn nach dem Ersteigen eines Gipfels folgt ja meist unmittelbar der Abstieg”.


Besser gefalle ihm der Vergleich mit der Reiseflughöhe von Christine Lagarde: “Die verlässt ein Flugzeug ja auch nicht gleich, nachdem es sie erreicht hat.” Es gebe wenig Zweifel daran, dass im Juli mit einem weiteren Zinsschritt zu rechnen sei. “Ob die Leitzinsen nach der Sitzung im Juli weiter erhöht werden müssen, werden wir in Abhängigkeit von der künftigen Datenentwicklung beschließen. So wie ich das sehe, haben wir noch eine Wegstrecke zurückzulegen”, sagte Nagel.

Entscheidend sei weiterhin, dass die nachhaltig auf zwei Prozent zurückgeführt werden könne. “Dafür braucht es ein ausreichend restriktives Zinsniveau. Und dieses Zinsniveau – wo immer es liegen wird – werden wir auch für eine längere Zeit halten müssen”, sagte Nagel. Der Bundesbank-Präsident verwies darauf, dass bei Beginn der Zinserhöhungen vor einem Jahr kein Experte auf Jahressicht einen Einlagesatz von mehr als drei Prozent vorausgesagt habe.

Auch aus den Finanzmarktdaten von damals lasse sich auch nicht schließen, dass die Investoren diesem Leitzinsniveau eine gewisse Eintrittswahrscheinlichkeit zugeordnet hätten.

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Bildhinweis: Bundesbank

Bundesbank zerstreut Hoffnung auf baldigen "Zinsgipfel"

Zusammenfassung

  • Die Bundesbank dämpft Erwartungen an einen baldigen “Zinsgipfel”.
  • Bundesbank-Chef Joachim Nagel vergleicht die Situation eher mit der Reiseflughöhe eines , die nicht direkt nach Erreichen verlassen wird.
  • Sie rechnen für Juli mit einem weiteren Zinsschritt.
  • Ob nach der Sitzung im Juli weitere Zinserhöhungen nötig werden, hängt von der zukünftigen Datenlage ab.
  • Das Ziel ist eine nachhaltige Rückführung der Inflation auf zwei Prozent.
  • Ein ausreichend restriktives Zinsniveau ist dafür notwendig, welches für eine längere Zeit gehalten werden muss.
  • Nagel erinnert daran, dass zu Beginn der Zinserhöhungen vor einem Jahr niemand einen Einlagesatz von mehr als drei Prozent prognostiziert hatte.

Fazit

Der Chef der Bundesbank, Joachim Nagel, hat die Erwartung eines baldigen “Zinsgipfels” zerschlagen. Laut Nagel ist diese Annahme unzutreffend und gibt weiterhin an, dass höhere im Juli zu erwarten sind. Zukünftige Leitzinserhöhungen hängen jedoch von der Datenentwicklung ab. Nagel betonte, dass es für eine nachhaltige Inflationskontrolle auf zwei Prozent ein ausreichend restriktives Zinsniveau braucht, und dass dieses Niveau für eine längere Zeit aufrechterhalten werden muss.

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