Bundesbankpräsident für weitere Zinserhöhungen

  • Bundesbankpräsident Joachim Nagel hätte sich eine größere Zinserhöhung der EZB vorstellen können
  • Die Höhepunkt der Teuerung ist überschritten, aber der Kampf gegen hohe ist noch nicht gewonnen
  • Auf dem G7-Treffen in sollen neue Vorkehrungen zum Schutz von gegen Gerüchte in sozialen Netzwerken besprochen werden
  • Banken und Aufsicht sollen im Notfall gegen Falschinformationen im Netz vorgehen

Frankfurt/Main () – Bundesbankpräsident Joachim Nagel hätte sich bei der jüngsten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche einen größeren Zinsschritt vorstellen können – um 0,5 statt der erfolgte 0,25 Prozentpunkte. Einschließlich des EZB-Beschlusses, die Notenbankbilanz schneller als geplant zu verkürzen, sei aus seiner Sicht aber “in Ordnung”, sagte Nagel der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Mittwochsausgabe).


Der Höhepunkt der Teuerung insgesamt sei mittlerweile überschritten, gleichwohl sei der Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht gewonnen: “Wir sind noch nicht am Ende”, so Nagel. “Die Zinsen sollten noch weiter steigen.” Allerdings hob Nagel auch hervor, dass schon einiges passiert sei: “Wir haben im Juli vergangenen Jahres angefangen und jetzt sieben Zinserhöhungen geschafft – 375 Basispunkte insgesamt.” So energisch habe der EZB-Rat die Leitzinsen bislang noch nie erhöht.

Aber die Inflation sei eben auch “extrem hoch”. Auf dem anstehenden Treffen der sieben wichtigsten Industrieländer (G7) in Japan will Nagel ansprechen, dass es international neue Vorkehrungen brauche, um Banken für den Fall, dass sich Gerüchte über Schieflagen von Instituten mit hoher Geschwindigkeit in den sozialen Netzwerken verbreiten, einen gewissen Schutz zu bieten. Das Bankenbeben habe gezeigt, dass digitales Banking und soziale Netzwerke das Tempo für einen Bank-Run, einen Ansturm auf die Banken, enorm erhöhen könnten. “Falschinformationen im Netz, die gegen eine Bank eingesetzt werden, kann man durch gezielte und sehr schnelle Richtiginformation entgegenwirken”, sagte Nagel.

“Das kann die Bank selber machen, aber im Notfall ist auch die Aufsicht gefordert.” Das könne gleichwohl nur eine erste Abwehrlinie sein.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bundesbank

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