Grüne Jugend fürchtet Verschlechterung durch geplante EU-Asylreform

Berlin () – Timon Dzienus, Bundessprecher der Jugend, spricht sich vehement gegen die geplante EU-Asylreform aus. Dabei gebe es durchaus Bedarf für ein reformiertes Asylsystem, die Lage der an den europäischen Außengrenzen sei katastrophal.


“Das Problem ist diese Reform, die jetzt gerade auf dem Tisch liegt, die wird diese Probleme nicht lösen, sondern die führt zu mehr Chaos, zu mehr Unsicherheit und vor allem nicht zu mehr Rechtsstaatlichkeit”, sagte Dzienus den Sendern RTL/ntv. könne dieser Reform so nicht zustimmen. Es sei einst versprochen worden, es dürfe keine neuen Lager geben. “No more Morias”, sei “die Ansage” gewesen.

“Und das, was mit dieser Verordnung passieren wird, ist, dass es mehr solcher Lager gibt, mehr Morias”, so Dzienus. Moria werde mithin zum europäischen Standard an den europäischen Außengrenzen. Am 8. September 2020 brannte das griechische Flüchtlingslager Moria auf Lesbos nieder. Das Camp war für knapp 3.000 konzipiert, bis zu 60.000 sollen dort gelebt haben.

Zudem hat Dzienus Zweifel, ob die geplanten Asylverfahren an den europäischen Außengrenzen den Migrationsdruck mindern werden. “Da sehen wir ehrlich gesagt auch, dass diese Reform ein Stück weit ja eine Ablenkungsdebatte ist, eine Nebelkerze, weil sie löst diese Probleme nicht, sie unterstützt die Außengrenzstaaten nicht.” Grenzstaaten wie Italien und Griechenland hätten immer wieder gesagt, dass sie eigentlich nicht für Grenzverfahren seien, ihnen ginge es vor allem um eine solidarische und gerechtere Verteilung der Geflüchteten in . Das werde mit dieser Reform aber nicht durchgesetzt.

Das sollte der eigentliche Fokus sein: eine bessere Verteilung der Menschen in Europa. “Dafür hat sich die Bundesregierung und gerade Nancy Faeser viel zu wenig in den Verhandlungen eingesetzt”, so der Vorwurf von Dzienus. Da erwarte er von der Bundesregierung schon ein anderes Agieren.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Flüchtlinge auf der Balkanroute

Grüne Jugend fürchtet Verschlechterung durch geplante EU-Asylreform

Zusammenfassung

  • Grünen Jugend Bundessprecher Timon Dzienus spricht sich gegen die geplante EU-Asylreform aus.
  • Dzienus kritisiert, dass die Reform zu mehr Chaos und Unsicherheit führen wird, ohne die aktuellen Probleme zu lösen.
  • Er befürchtet, dass die Reform zu mehr Lagern wie Moria und einem europäischen Standard an den Außengrenzen führen wird.
  • Dzienus zweifelt, ob die geplanten Asylverfahren an den europäischen Außengrenzen den Migrationsdruck mindern werden.
  • Er kritisiert, dass die Reform die Außengrenzstaaten nicht unterstützt und eine solidarische und gerechtere Verteilung der Geflüchteten in Europa nicht durchsetzt.
  • Dzienus wirft der Bundesregierung vor, sich in den Verhandlungen zu wenig für eine bessere Verteilung der Menschen eingesetzt zu haben.

Fazit

Die Grüne Jugend in Deutschland spricht sich gegen die geplante EU-Asylreform aus, da diese ihrer Meinung nach zu mehr Chaos und Unsicherheit führen wird, ohne die Situation der Flüchtlinge an den europäischen Außengrenzen zu verbessern. Ihr Bundessprecher Timon Dzienus kritisiert, dass die Reform nicht zur versprochenen Schließung von Lagern wie Moria auf Lesbos beitragen, sondern zu deren Zunahme führen würde. Stattdessen fordert Dzienus eine solidarische und gerechtere Verteilung von Geflüchteten in Europa und kritisiert, dass die Bundesregierung sich zu wenig für dieses Ziel eingesetzt habe.

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