Sind kalte Füße die Ursache für eine Erkältung?

„Zieh dich warm an, sonst holst du dir noch eine Erkältung!“ Diesen Satz kennt wahrscheinlich jeder. Aber entscheidet die Kleidung wirklich darüber, wer sich erkältet und wer nicht? Vor allem kalte Füße stehen als Hauptverursacher einer Erkältung im Fokus. Rund um die kalten Füße ranken sich viele Legenden und Volksweisheiten, aber dass sie für einen grippalen Infekt verantwortlich sind, stimmt nicht so ganz.

Die Viren sind schuld

„Ist der Kopf kalt und die Füße warm, dann macht das den besten Doktor arm“ – dies ist nur eine der vielen Volksweisheiten rund um das Thema kalte Füße. Leider haben kalte Füße gar nichts mit der Entstehung einer Erkältung zu tun, es sind viel mehr Viren, die im Winter Hochsaison haben. Sie lösen eine Infektion der Atemwege aus. Von diesen Erkältungsviren gibt es mehr als 200 unterschiedliche Arten. Zu den bekanntesten gehören das Rhinovirus, das Adenovirus, das Coronavirus, das Parainfluenzavirus und das für so gefährliche RS-Virus.

Was passiert bei einer Erkältung?

Haben sich die Viren einmal im festgesetzt, dann infizieren sie in den meisten Fällen die oberen Atemwege. Das führt wiederum zu einer Entzündung des Rachens, der Nase und der Schleimhaut der Nebenhöhlen. Dazu gesellen sich noch die typischen Beschwerden, wie Schnupfen, Husten, ein schmerzender Hals, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. In seltenen Fällen sind sogar die Atemwege direkt betroffen. Übertragen werden die Viren, die eine Erkältung auslösen, durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Dies bedeutet: Wer von einer bereits infizierten Person angeniest oder angehustet wird, muss damit rechnen, ebenfalls zu werden. Kalte Füße oder nicht spielt dabei keine Rolle.

Besonders oft bei Kälte

Selbst wenn die kalten Füße nicht für eine Erkältung verantwortlich gemacht werden können, fördert die kalte Jahreszeit dennoch das Risiko, sich anzustecken. Um einer Erkältung besser vorzubeugen, kann es nicht schaden, sich wärmer anzuziehen. Kälte ist durchaus in der Lage, das Immunsystem zu schwächen und genau das ebnet den Viren den Weg in den Körper. Zwar streitet die immer noch darüber, ob warme Kleidung vor einer Erkältung schützt, aber es gibt Tatsachen, die nicht zu leugnen sind.

Die Folgen für den Körper

Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, sodass bestimmte Regionen des Körpers nicht mehr so gut durchblutet werden. In der Folge müssen dann die Immunzellen in diesem Bereich leiden. Sie werden unterversorgt und sind damit das ideale Angriffsziel für Viren aller Art. Wenn sich beispielsweise die Nasenschleimhaut durch die Kälte zusammenzieht, können die Viren dort leichter überleben und eine Erkältung auslösen. Deshalb ist es keine schlechte Entscheidung, sich bei Kälte wärmer anzuziehen, damit die Viren erst gar keine Chance bekommen.

Fazit zu Kalten Füßen

Die Füße sind immer nur so warm oder so kalt, wie es die Umgebung zulässt. Ist die Umgebung kalt, dann ziehen sich auch die Blutgefäße in den Füßen zusammen, sie werden nicht mehr so gut durchblutet und kühlen schließlich aus. Frauen sind übrigens deutlich kälteempfindlicher als , wenn es um die Füße geht. Dies liegt daran, dass Männer die dickere Haut und den höheren Anteil an Muskelmasse haben. Der Körper der Frau leitet die Wärme schnell zur Mitte des Körpers, damit im Falle einer Schwangerschaft das noch ungeborene Kind immer ausreichend Blut bekommt.

Bild: @ depositphotos.com / andreadelbo

Sind kalte Füße die Ursache für eine Erkältung?

Ulrike Dietz