Der aktuelle Trend geht in Richtung mehr Platz, aber auch weniger Raum. Das Modell Mikrowohnungen könnte eine gute Lösung für die zukünftige Städteplanung sein. Die Frage ist aber: Wie können die Konzepte des Wohnens auf sehr wenig Raum überhaupt aussehen? Wie viel Platz wird eigentlich benötigt, damit eine Wohnung gemütlich wird? Hängt so etwas überhaupt von der Größe ab?
Klein und optimiert
Jeder wird wahrscheinlich eine andere Antwort auf die Frage haben, wie zweckmäßiges und gleichzeitig auch gemütliches Wohnen aussieht. In der Zukunft werden diese Antworten aber anders ausfallen, als das in der Vergangenheit der Fall war. Der Trend geht eindeutig zum Modell Mikrowohnungen, zum kleinen, aber optimierten Wohnraum. Viele Städte sind schon heute an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen, was den Wohnraum betrifft. Die Stadtplanung und der Wohnungsbau müssen sich also etwas einfallen lassen. Für die Zukunft gilt: Möglichst viele Menschen auf wenig Wohnraum unterzubringen, der aber effizient genutzt wird.
Das Ausland macht es vor
In den USA, aber vor allem in Japan ist das Modell Mikrowohnungen schon seit Jahren ein Thema. In Europa ist es noch relativ neu. Angestoßen wurde die Diskussion um die kleinen Wohnungen vom Trend der sogenannten Tiny-Häuser, also den Häusern, die nur wenige Quadratmeter Wohnfläche haben. Das „Tiny-Living“ ist zu einem bekannten Modell geworden und machte den Wohnwagon zu einem erfolgreichen Konzept. Hierbei handelt es sich um einen durchdachten Wohnraum auf rund 25 Quadratmeter. So lässt sich der Traum von den eigenen vier Wänden für 35.000 Euro realisieren. Für die Innenstadt ist „Tiny-Living“ aber leider nichts, hier sind Apartments und Lösungen für kleine Wohnungen gefragt.
Durchdacht wohnen auch in der Stadt
Für die Stadt gibt es für das Modell Mikrowohnungen gleich mehrere Möglichkeiten. Die österreichische Hauptstadt Wien hat schon 2017 im sogenannten „Viertel Zwei“, mit 95 Mikrowohnungen sogar einen Architektenpreis bekommen. Auf nur 32 Quadratmeter bieten diese Wohnungen viel Platz, aber auf wenig Raum und sind damit die optimale Antwort auf die modernen, städtischen Wohnfragen. Die nächste Frage stellt sich aber schon, und zwar: Wie lange kann man auf so wenig Wohnfläche leben?
Nur für Einzelpersonen
17 Quadratmeter messen die Mikrowohnungen, die es beispielsweise in Los Angeles gibt. Sie bieten eine komplett ausgestattete Kochnische, einen Schreibtisch, ein Bad und eine Couch, die sich am Abend in ein Bett verwandelt. Wenn Besuch kommt, wird es in diesen kleinen Wohnungen allerdings sehr schnell außerordentlich eng. Für Einzelpersonen sind diese Wohnungen, wie es sie in Wien und in Los Angeles gibt, perfekt, zu zweit kann es aber Probleme geben. Hier fehlt einfach ein Ort, an dem man sich zurückziehen kann, was für viele Paare ein sehr wichtiger Punkt ist.
Fazit zu Modell Mikrowohnungen
Mikrowohnungen können einen Teil des knappen Wohnungsangebots in den großen Städten sicher auffangen, aber sie sind keine dauerhaften Lösungen. Für Familien mit Kindern ist selbst das Wohnen auf 32 Quadratmeter kaum möglich. Mit jedem Jahr, das die Kinder älter werden, brauchen sie mehr Raum für sich allein, eine Mikrowohnung oder ein Tiny-Haus sind hier keine Option. Wer sich allerdings sehr bewusst etwas zurücknehmen will, was seine Ansprüche an den Wohnraum angeht, wird in einer Mikrowohnung oder in einem Wohnwagon das passende Wohnmodell finden.
Bild: @ depositphotos.com / halfpoint
- Mehr Sicherheit beim Outdoor-Wintersport: So bereitest du dich optimal vor - 23. November 2024
- Die Vignette für Kroatien – was müssen Urlauber beachten? - 23. Oktober 2024
- Mit dem richtigen Licht das Bad in Szene setzen - 1. Oktober 2024