Wie lässt sich Wildfleisch am Piercing verhindern?

Wer sich ein Piercing stechen lässt, dem kann es passieren, dass die Haut nicht richtig verheilt. In einigen Fällen fängt die Haut regelrecht an, zu wuchern und wenn dies der Fall ist, spricht der Arzt vom Wildfleisch am Piercing. Wie kann es überhaupt dazu kommen und was können diejenigen, die das Wildfleisch entdecken, dagegen ?

Wie entsteht die Hautwucherung?

Wildfleisch am Piercing ist ein umgangssprachlicher Begriff, der medizinisch korrekt Keloid heißt. Gemeint sind damit in der Regel Wucherungen im Gewebe und die Haut ist an diesen Stellen offen. Die oberen Hautzellschichten fehlen völlig. So etwas passiert meistens, wenn die Haut rund um das Piercing gereizt wird und dann in der Folge das sogenannte wilde Fleisch ausbildet. Am Beispiel eines Piercings am Bauchnabel lässt sich das gut verdeutlichen. Der Hosenknopf kann in diesem Fall einen großen Druck auf das frische Piercing und damit auch auf die umliegende Haut ausüben. Dazu kommt die ständige Reibung bei jeder und so entsteht schnell eine offene Stelle.

Vorbeugung ist wichtig

Damit sich erst gar kein Wildfleisch bilden kann, ist es wichtig, Reizungen und Reibungen am neuen Piercing zu vermeiden. Keine gute Idee ist es zudem, am Piercing herumzuspielen, es beispielsweise ständig zu drehen. Das führt ebenfalls zu Druck, zu offenen Stellen und letztendlich zu den unschönen, offenen Stellen. Wichtig ist es, die Haut rund um das Piercing in regelmäßigen Abständen zu desinfizieren und es immer sorgfältig zu pflegen. Wer merkt, dass die Haut an der gepiercten Stelle empfindlich reagiert, sollte das Piercing für eine Weile herausnehmen oder es gegen ein anderes Schmuckstück austauschen. Die Größe des Piercings kann durchaus der Grund sein, warum sich Wildfleisch bildet.

Wie gefährlich sind die Wucherungen?

Wildfleisch klingt zunächst einmal gefährlich, die Hautwucherungen sind aber in der Mehrzahl der Fälle harmlos. Die Haut verheilt in der Regel von selbst wieder und die Wucherung geht vollständig zurück. Gefährlich kann das Ganze jedoch werden, wenn eine Infektion dazu kommt. Ist dies der Fall, dann wird der Arzt die offenen Stellen mit einem Antibiotikum behandeln. Wen eine solche Wucherung aus kosmetischen Gründen stört, der kann etwas dagegen unternehmen. Das Wildfleisch am Piercing lässt sich relativ einfach mit einem kleinen chirurgischen Eingriff wieder entfernen. Eine andere ist es, die Wucherung mit Kortison unterspritzen zu lassen. In der Regel übernehmen die Krankenkassen sowohl den operativen Eingriff als auch die Behandlung mit Kortison. Wer sich das Wildfleisch an markanten Stellen, beispielsweise am Ohr oder an der Nase entfernen lassen möchte, sollte im Vorfeld mit der Krankenkasse und mit einem Dermatologen sprechen.

Fazit zu Wildfleisch am Piercing

Wucherungen und offene Stellen nach einem Piercing können auch auf eine genetische Veranlagung zurückgehen. Bei manchen neigt die Haut bei Verletzungen dazu, Keloide zu bilden. Da ein Piercing immer eine Verletzung der Haut darstellt, kann es passieren, dass sie entsprechend reagiert. Wer eine solche genetische Veranlagung hat, muss bei allen weiteren Piercings damit rechnen, dass sich erneut Wildfleisch am Piercing bildet. Meist ist die Wucherung nur wenige Millimeter groß und hat eine dunkelrote Färbung. Fängt das Wildfleisch an, zu schmerzen oder zu jucken, dann ist es höchste Zeit, sich an einen Hautarzt zu wenden.

Bild: @ depositphotos.com / svitlanahulko85.gmail.com

Wie lässt sich Wildfleisch am Piercing verhindern?

Ulrike Dietz