Kann ein Ofen aus Teelichtern einen Raum erwärmen?

Die wird nicht müde, vor einem Winter zu warnen, in dem nicht mehr alle ein warmes Zuhause haben werden. Gas ist knapp und sehr teuer, beim Strom sieht es nicht besser aus und nicht jeder hat einen Ofen, den er mit Holz heizen kann. In der vermeintlichen Not ist der Erfindergeist besonders aktiv und das gilt auch für den Ofen aus Teelichtern.

Woraus besteht der Ofen aus Teelichtern?

Angeblich soll ein Ofen aus Teelichtern in der Lage sein, ein ganzes Zimmer zu heizen. Im werden mittlerweile fertige Bausätze für diese seltsamen Öfen angeboten, mit denen man sich die teure Heizung getrost sparen kann. Wie der Name des Ofens es schon verrät, werden Teelichter gebraucht. Dazu kommen ein Tontopf, beispielsweise ein Blumentopf, zwei Untertöpfe, ebenfalls aus Ton und einige Utensilien, mit denen der Miniatur-Ofen zusammengeschraubt wird. Die Teelichter werden auf den Untertopf gestellt, dann wird der Tontopf darüber gestülpt und befestigt, aber immer so, dass etwas Abstand bleibt.

Wie funktioniert der Ofen?

Die Wärme, die die Teelichter abgeben, soll sich anschließend im Zimmer verteilen, statt nur nach oben zu steigen. Die Tongefäße speichern die Wärme und geben sie auch gleichmäßig wieder ab. Rein theoretisch klingt das Ganze gut und sinnvoll, praktisch sieht es aber ganz anders aus. Ein solcher Ofen aus Teelichtern sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und sieht sogar schön aus, aber außer den Händen, die über den Ofen gehalten werden, wird leider nichts warm. Als vollwertiger Ersatz für eine Heizung taugt der kleine Ofen also nicht. Er kann nicht einmal ansatzweise die Wärme liefern, da ein Teelicht nur eine Heizleistung von maximal 40 Watt erbringen kann. Um eine Heizung vollwertig zu ersetzen, müsste auf jedem Quadratmeter des Raumes ein solcher Teelichtofen platziert werden.

Warum der Ofen eine Gefahr darstellt

Der kleine Ofen ist nicht ganz so ungefährlich, da eine reelle Brandgefahr besteht. Leben oder mit im Haushalt, dann ist von einem offenen Feuer grundsätzlich abzusehen. Dazu kommt, wenn viele Kerzen im Raum brennen, ist es sehr wichtig, häufiger zu lüften. Dies führt jedoch wiederum dazu, dass der wärmende Effekt schnell wieder verloren geht. Teelichter bestehen zum großen Teil aus Paraffin, einem Erdölprodukt, was nicht gerade nachhaltig ist. Falls die Lichter zu nah beieinander stehen, kann es schnell zu einem explosionsartigen Feuer kommen. Im Ernstfall lässt sich Paraffin, ähnlich wie Benzin, nicht mit löschen. Der Tontopf selbst ist ebenfalls eine Quelle für schmerzhafte Brandverletzungen, da er schnell bis zu 50 Grad heiß werden kann. Wer sich die Hände wärmen will, sollte daher ausreichend Abstand halten.

Fazit zu Ofen aus Teelichtern

Ein Teelichtofen kann keinen klassischen Ofen und erst recht keine Heizung ersetzen. Dazu wären schon einige Exemplare dieser selbst gebauten Öfen notwendig, um einen wärmenden Effekt zu erzielen. In einem Raum, der beispielsweise 20 Quadratmeter misst, müssten deshalb 20 dieser Öfen aufgestellt werden. Dies ist aber kaum möglich und dazu noch sehr gefährlich. Der Mini-Ofen ist definitiv nur eine nette Bastelei, vielleicht um sich an einem kalten Abend auf der Terrasse die Hände zu wärmen. Diese Funktion könnten aber genauso von einer heißen Schokolade, einem Grog oder einem würzigen Glühwein übernommen werden.

Bild: @ depositphotos.com / mschuppi

Kann ein Ofen aus Teelichtern einen Raum erwärmen?

Ulrike Dietz