Sie gelten als pflegeleicht, sind frei von Unkraut aller Art und zudem noch modern – Schottergärten. Wer sich einen solchen „Garten“ anschafft, um der lästigen Gartenarbeit zu entgehen, wird allerdings schnell enttäuscht sein, denn von unkrautfrei und pflegeleicht sind diese Gärten, die an Steinwüsten erinnern, weit entfernt.
Kein schöner Anblick
Schottergärten aus grauem Kies oder Bruchsteinen, die mit einem Metallzaun eingezäunt sind, machen keinen allzu guten Eindruck. Pflanzen gibt es in einem solchen Garten nicht, höchstes mal ein sogenanntes Formholz. Diese unschönen Gärten werden gerne angelegt, um nicht im Garten arbeiten zu müssen, aber leider klappt so etwas nicht immer. Frei von Unkraut und damit pflegeleicht sind selbst Schottergärten nicht und mit einem Steingarten haben diese Gärten auch nichts zu tun. Ein Steingarten hat blühende Pflanzen, die viele Insekten anlocken. Er bietet den Pflanzen, die normalerweise in den Alpen zu finden sind, ein Zuhause und die Steine dienen als perfekter Wasserabzug. Auf einem Schottergarten trifft so etwas nicht zu.
Immer häufiger in der Kritik
Schottergärten haben sich zu einem Trend entwickelt und sind ebenso schnell in die Kritik geraten. Dies hat dazu geführt, dass sie in einigen Gemeinden und Bundesländern, wie beispielsweise in Baden-Württemberg, bereits verboten sind. Die Gemeinden wollen die Natur vor der Haustür fördern und nennen die Gründe, warum Schottergärten keine Chance haben. Viele behaupten, dass echte Wüsten lebendiger sind als Schottergärten. Insekten wie Bienen und Schmetterlinge und auch Vögel haben wenig Platz in diesen Gärten. Die einzigen Tiere, die sich in einem Schottergarten wohlfühlen, sind Mauerasseln.
Die Gärten aus Schotter schädigen den Boden
Im Schottergarten findet sich zusammengepresster Kies, der strukturlos, trocken und ohne jedes Leben ist. Der Boden unter einem solchen „Garten“ muss einiges einstecken. Wasser kann nicht gut abfließen, nachdem es geregnet hat, obwohl es eine wasserdurchlässige Unkrautfolie gibt. Selbst wenn das Wasser seinen Weg in den Boden finden sollte, kann der es nicht halten, weil es zu wenig Humus gibt. Daher fließt das Wasser bei einem richtigen Wolkenbruch nicht in den Boden, wie es normalerweise bei Gärten der Fall ist, sondern in angrenzende Keller und auf die Straße. Von dort aus geht es dann ungefiltert bis ins Grundwasser. Dieser Schaden für die Böden ist nachhaltig und er braucht Jahre, um sich zu erholen.
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