Smartes Spielzeug – die unterschätzte Gefahr im Kinderzimmer

Viele und Großeltern schauen jetzt schon nach den passenden Weihnachtsgeschenken für die Kinder und Enkel. Viele Kinder schreiben schon eifrig an einem endlosen Wunschzettel und immer öfter findet sich auf diesen Wunschzetteln auch sogenanntes smartes Spielzeug. Diese Smart Toys sind nach Meinung von Experten der Renner im kommenden Weihnachtsgeschäft, aber die warnt vor diesen , die gefährliche Sicherheitslücken haben. Besonders problematisch wird es aber immer dann, wenn es um ungesicherte geht, denn dann wird das smarte Spielzeug zu einer Wanze.

Sehr kritisch

Die Stiftung Warentest hat sich in der immer größer werdenden Welt der smarten Spielsachen umgeschaut und ihren Blick vor allem auf die Sicherheitsaspekte dieser Spielwaren gelenkt. Wie sieht das Sendeverhalten der zwischen dem Spielzeug und der App für das Smartphone aus? Die Stiftung kam zu einem erschreckenden Ergebnis und stufte vier von sieben getesteten Spielzeugen als „kritisch“ ein, drei als sogar „sehr kritisch“. Als besonders gefährlich sieht die Stiftung Warentest alle ungesicherten Bluetooth-Verbindungen von der Smartphone-App zum Spielzeug, denn diese Verbindung geht durch Häuserwände und funktioniert in einem Umkreis von zehn Metern. In diesem Fall wird das Spielzeug zur Wanze, die alles mithört.

Welche Spielsachen sind sehr gefährlich?

Drei Spielsachen, die von der Stiftung Warentest als „sehr kritisch“ eingestuft wurden, lassen sich nicht nur sehr leicht von Fremden manipulieren, sie erfassen auch über die App die ganz persönlichen Informationen über denjenigen, der damit spielt oder dessen Smartphone. Sehr kritisch äußerte sich die Stiftung Warentest zum Toy-Fi Teddy, dem Roboter i-Que und zum Roboterhund „Wowwee“. Kritisch sehen die Tester das Cloudpets Kätzchen, den Toy Bear von Fisher Price, die Hello Barbie von Mattel und den CogniToys Dino. Der Bär, das Kätzchen und der Dino senden über die App den Namen des Mobilfunkanbieters oder den Namen des Kindes sowie unterschiedliche Identifikationsnummern an unbekannte Dritte. In der Regel sind das aber auf Werbung spezialisierte Firmen.

Was sagen die Firmen?

Die Stiftung Warentest wollte von den Herstellern etwas zum Thema Sicherheitslücken erfahren. Mattel wollte nichts zur Speicherung und der Weiterleitung der Daten sagen. Die anderen Hersteller haben darauf hingewiesen, dass das Passwort verschlüsselt ist. Das stimmt zwar, aber der doppelte Schutz durch Hashing, die zusätzliche Codierung, fehlt aber bei allen Spielsachen. Das Verhalten der Hersteller und auch die Spielsachen erinnern an die netzfähige Puppe „My Friend Carla“, die im Februar von der Bundesnetzagentur verboten wurde.

Bild: © Depositphotos.com / KucherAndrey

Smartes Spielzeug – die unterschätzte Gefahr im Kinderzimmer

Ulrike Dietz