#Samsung Galaxy 7 – die Akkus waren schuld

Offen und ehrlich wollte Samsung sein, die Hintergründe nennen, warum so viele plötzlich in Flammen aufgegangen sind. Jetzt hat das Unternehmen den Schuldigen genannt, aber die genaue Ursache, warum das 7 in Brand geraten ist, kann oder will Samsung nach wie vor nicht benennen. Über drei Monate hat sich das Unternehmen aus Südkorea mittlerweile Zeit gelassen, um das Fiasko rund um das Galaxy 7 zu untersuchen. Das Ergebnis der Untersuchung ist wenig überraschend, es waren die Akkus. Dass aber einer der beiden Akkus aus dem Hause Samsung stammt, das wird wohlweislich verschwiegen.

Zunächst nur ein Rückruf

Samsung hat lange Zeit versucht, die brennenden Galaxy 7 als Einzelfälle hinzustellen, aber als immer mehr brannten, entschied man sich zunächst für eine breit angelegte Rückrufaktion. Die Kunden konnten ihr Galaxy 7 zurückgeben und bekamen stattdessen ein augenscheinlich überarbeitetes Modell, das laut Samsung vollkommen sicher ist. Jedoch fingen auch diese überarbeiteten Geräte Feuer. Anfang Oktober des vergangenen Jahres sah man in der Konzernspitze keine andere mehr, als das Galaxy 7 komplett vom Markt zu nehmen. Für das Unternehmen war diese Maßnahme ein herber Schlag, nicht nur aus finanzieller Sicht, auch das Vertrauen der Kunden weltweit war zerstört.

Das Galaxy 7 Problem

Als die erste Charge des Galaxy 7 auf den Markt kam, liefen die Geräte mit einem Akku von Samsung SDI, einer Batterie, die im eigenen Hause produziert wurde. Als es zum Rückruf kam und die Kunden ein Austauschmodell bekamen, da wurden Akkus von ATL in die Smartphones eingesetzt. Das belegen interne Unterlagen, von denen Bloomberg schon im Oktober des vergangenen Jahres Kenntnis hatte. Das Problem bestand darin, dass die Besitzer des Smartphones die Akkus nicht einfach selber wechseln konnten. Hätte es diese Möglichkeit und auch alternative Akkus gegeben, wäre das Problem für Samsung deutlich kleiner gewesen.

Untersuchung durch Experten

Drei externe Einrichtungen wurden von Samsung mit der Untersuchung des Galaxy-Note-7 beauftragt. Exponet und UL untersuchten die Akkus und auch der TÜV Rheinland hat sich die Bedingungen für die Produktion der Akkus genau angesehen. Die Ergebnisse der Untersuchungen waren erstaunlich, denn die kamen zu dem Schluss, dass beide Akkus sehr unterschiedliche Fehler aufweisen und in beiden Fällen sorgten diese Fehler für Kurzschlüsse, die die Geräte dann in Brand gesetzt haben. Samsung versucht nun, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Hersteller der Akkuzellen benannt werden. Es ist vielmehr von den Herstellern A und B die Rede, von denen die unterschiedlichen Akkus stammen könnten. Wie bekannt wurde, steckt hinter dem Unternehmen A eine der Samsung-Töchter und auch der Grund für die Kurzschlüsse ist mittlerweile bekannt.

Zu wenig Platz

Es gibt Fotos, die beweisen, dass der erste Akku, der von der Samsung-Tochter SDL stammt, sehr stramm im Gehäuse sitzt. Da der Akku viel zu wenig Platz hat, wird dort auch die Ursache für die Brände vermutet. Auch die Zellen innerhalb des ersten Akkus haben zu wenig Raum und das führte schließlich zu den Kurzschlüssen, die wiederum das Feuer entfacht haben. DJ Koh, der Chef der Samsung Mobile Abteilung, hat nicht nur die Ergebnisse der unabhängigen Untersuchungen vorgestellt, er hat auch die Gelegenheit genutzt und sich bei den Kunden des Unternehmens in aller Form für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Zudem wurde den Kunden zugesichert, dass Samsung jetzt mit einem völlig neuen Verfahren arbeiten wird, was solche Zwischenfällen mit einem Gerät aus dem Hause Samsung verhindern soll. Samsung übernimmt die volle Verantwortung, die bei der Entwicklung und bei der Herstellung des Akkus passiert sind, aber leider wurde der Fehler erst entdeckt, als das Galaxy-Note-7 bereits auf dem Markt war.

Das neuste Modell des Unternehmens wird nicht wie geplant Ende Februar 2017 vorgestellt, als Termin wurden März oder April genannt.

Bild: © Depositphotos.com / bacho123456

#Samsung Galaxy 7 – die Akkus waren schuld

Ulrike Dietz