Vaseline – eine Creme und viele Möglichkeiten

Es gibt sie bereits seit mehr als 150 Jahren, sie ist preiswert, hält sehr lange und gilt als eine Art Geheimwaffe für die Schönheit – Vaseline. Auf der Frisierkommode bei der Oma stand wahrscheinlich schon ein Töpfchen der Wundercreme, um sie beispielsweise gegen zu trockene Haut zu verwenden. Ein Fall für Vaseline ist außerdem rissige Haut, beispielsweise an den Ellbogen. Vaseline lässt Wunden schneller abheilen und unschöne Blasen an den Füßen schmerzen nicht mehr, sie glättet Narben und ist sogar für die Pflege der Haare im Einsatz. Vaseline ist eine eher unscheinbare Creme, die sich sehr schnell als Alleskönner entpuppt.

Die Creme mit dem nicht so guten Ruf

In der heutigen Zeit, wo alles, was nicht natürlich ist, einen schweren Stand hat, gilt die Vaseline als ein Produkt aus längst vergangenen Zeiten. Der schlechte Ruf der Creme lässt sich schon an den Beinamen „Petroleumgelee“ oder „Petrolatum“ erkennen. Streng genommen ist Vaseline nichts weiter als ein Schmierfett und ein Nebenprodukt aus der Erdölproduktion. Was die Vaseline so besonders macht, ist, dass sie als Erdölprodukt keimfrei ist und daher die Haltbarkeit vieler kosmetischer Pflegeprodukte verlängern kann. Sie wird jedoch nicht nur als Pflegecreme verwendet, sie ist zugleich ein Gleitmittel, ein Trennmittel, sie wird in der Babypflege eingesetzt und hilft auch dabei, dass Leder länger schön aussieht. Obwohl Vaseline viele gute Eigenschaften hat, es gibt immer wieder kritische Stimmen, die die Creme für gesundheitsschädlich halten. Stimmt das tatsächlich? Schadet die Creme wirklich der Gesundheit?

Wie gefährlich ist Vaseline?

Die Haut ist das größte Organ des und nach der Leber das wichtigste Organ, wenn es um den Stoffwechsel geht. Bekannt ist, dass die Haut die Giftstoffe aus der Umwelt oder aus kosmetischen Produkten nicht einfach nur aufnimmt, sondern sie außerdem in die Blutbahn weitergibt. Da Vaseline ein Erdölprodukt ist, entsteht natürlich schnell Kritik, die der Ansicht ist, dass die Paraffine in der Vaseline dem schaden. Besonders die sogenannten PAK, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, stehen unter dem Verdacht, Krebs auszulösen. Für diese Annahme gibt es keine wissenschaftlich haltbaren Beweise, sagt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Die Mengen der umstrittenen PAK in der Creme sind zu gering, um einen gesundheitlichen Schaden anzurichten.

Mittlerweile wird sie Creme auch ohne Paraffine angeboten. Ob sie allerdings die gleichen guten Eigenschaften wie die echte Vaseline aufweist, ist noch nicht ganz klar.

So effektiv ist die Creme für die Haut

Vaseline ist extrem fetthaltig und ein echter Gewinn für die Haut. Alle, die mit einer zu trocknen Haut zu kämpfen haben, sollten regelmäßig Vaseline verwenden. Eine große Hilfe ist die Creme außerdem bei Tätowierungen. Jedes Tattoo, das in die Haut gestochen wird, ist zwar ein kleines Kunstwerk, aber die Haut sieht es als eine Verletzung an. Sie setzt umgehend einen Heilungsprozess in Gang, der von Vaseline optimal unterstützt wird. Damit das Kunstwerk auf der Haut schneller abheilen kann, einfach einmal am Tag eine dünne Schicht der fetthaltigen Creme auftragen. Dies lässt die Haut nicht nur schneller heilen, die Farbe des Tattoos bleibt zudem länger frisch und strahlend schön.

Generell ist Vaseline eine gute für die verletzte Haut. Nasen, die bei einer Erkältung wund sind, aber auch kleinere Brand- oder Schürfwunden sind ein Fall für die Hautcreme. Vaseline ist eine neutrale Creme ohne , sie ist geruchs- und geschmacklos und bringt daher die besten Voraussetzungen mit, um bei der Heilung der Haut zu helfen.

Perfekt auch in anderen Bereichen

Eine Narbe ist totes Gewebe und sieht zudem nicht sonderlich gut aus. Vor allem an sichtbaren Stellen des Körpers kann eine Narbe zu einem Problem werden. Ärzte empfehlen deshalb, die Narben nach einem operativen Eingriff mit Vaseline zu pflegen. Es reicht schon, die Creme sehr dünn aufzutragen, um den Effekt zu nutzen. Ist die Narbe gut verheilt, wird die fetthaltige Creme leicht in die Narbe einmassiert. Auf diese Weise wird die Haut geschmeidiger und die Narbe ist weniger sichtbar. Perfekt ist Vaseline zudem als Hilfe für ein perfektes Make-up. Dazu die Creme sehr dünn auf den Wangenknochen und leicht unterhalb der Augenbrauen auftragen. In diesem Fall wirkt sie wie ein Highlighter, der für einen sanften, aber schönen Glanz sorgt. Vor allem beim Make-up für den Abend ist die fetthaltige Creme für den richtigen Glanz sehr zu empfehlen.

Wer auch im Winter gesund aussehen will, muss sich nicht unbedingt auf die Sonnenbank legen. Es reicht oft schon aus, einen Selbstbräuner zu verwenden. Selbstbräuner haben allerdings ihre Tücken, besonders an den trockenen Hautstellen wie den Knien, den Händen oder den Ellbogen. Dort wird die Farbe deutlich intensiver aufgenommen und die Hautstellen wirken dunkler. Damit es nicht zu diesen unschönen Flecken kommt, ist es ratsam, die trockenen Stellen vorher mit Vaseline einzucremen. Das Fett verhindert, dass die Haut zu viel Selbstbräuner aufnimmt.

Vaseline – Eine Creme für die Schönheit

Rund um die fettreiche Creme mit der langen Geschichte gibt es zahlreiche Beautytipps. So wird sie bei der Pflege der Fingernägel und für die Haare eingesetzt, sie kann beim Make-up für das Highlight sorgen und ist eine Wunderwaffe für die Augenbrauen und die Wimpern. Beim Parfüm zeigt die Creme ebenfalls ihre guten Eigenschaften. Selbst ein gutes Parfüm verfliegt im Laufe des Tages, wer hingegen eine dünne Schicht Creme an den entsprechenden Hautstellen aufträgt, hat deutlich länger etwas vom Duft. Um die Wimpern über Nacht zu pflegen, ist die Creme mit Paraffin ebenfalls eine gute Wahl. Etwas von der Creme auf ein Wattestäbchen geben, vorsichtig auf die Wimpern auftragen und brüchige Härchen sind wieder elastisch und schön.

Das Gleiche gilt auch für die Augenbrauen. Einfach wieder mithilfe eines Wattestäbchens die Creme auf die Brauen auftragen, anschließend mit der Augenbrauenbürste in die gewünschte Form bringen und die Brauen sehen den ganzen Tag gut aus. Nägel wie die Profis im Nagelstudio zu lackieren, ist nicht ganz so einfach. Meist bekommt die Nagelhaut ihren Teil des Nagellacks ab, was nicht sonderlich gut aussieht. Um das zu verhindern, ein Wattestäbchen in die Creme tauchen und über die Nagelhaut streichen. Schon lassen sich die Flecken schnell wieder wegwischen.

Hilft selbst bei Blasen

Drückt der Schuh, dann ist das immer unangenehm und fast immer sehr schmerzhaft. Oftmals sind es neue Schuhe, die für Probleme sorgen. Auch bei diesem Problem kann die Paraffin-Creme helfen. Damit Blasen keine Chance haben, einfach die Creme auf die Fußpartien streichen, die besonders unter der Reibung leiden. Das Fett in der Creme bildet einen natürlichen Schutzfilm und Blasen sind selbst bei neuen Schuhen kein Thema mehr. Schuhe mit einem hohen Absatz lassen sich leichter tragen, wenn die Füße an den empfindlichen Stellen wie an den Fersen oder im Bereich der Zehen vorher mit Fettcreme eingerieben wurden. Die Schuhe können nicht mehr so drücken und das Stehen auf hohen Absätzen fällt deutlich leichter. Der Anti-Reibungsschutz funktioniert gleichfalls, wenn es um die Oberschenkel geht.

Fazit zur Vaseline

Vaseline hat zwar keinen so guten Ruf, dennoch ist die Creme für die Haut eine wunderbare Pflege. Dass die extrem fetthaltige Creme die Poren so sehr verstopft, dass sie nicht mehr atmen kann, stimmt nicht. Als dünne Schicht aufgetragen, hilft sie der Haut bei vielen unterschiedlichen Problemen. Bei zu trockener oder rissiger Haut, bei der Glättung von unschönen Narben oder damit ein Tattoo seine Farbe lange behält – die Creme mit Paraffin ist immer eine sehr gute Wahl. Es mag kritische Stimmen geben, die die fettreiche Creme als ein Abfallprodukt aus der Erdölindustrie sehen. Die pflegende bleibt dennoch und das macht Vaseline seit mehr als 150 Jahren für die Haut so erfolgreich. Alle, die unter sehr trockener Haut leiden oder die Creme für die Schönheit verwenden wollen, haben in jedem Fall eine gute Entscheidung getroffen.

Bild: @ depositphotos.com / Voyagerix

Vaseline – eine Creme und viele Möglichkeiten

Ulrike Dietz