Vorsicht vor Betrugsmaschen – wie Kriminelle Senioren betrügen

Vorsicht vor Betrugsmaschen - wie Kriminelle Senioren betrügen

Immer wieder versuchen falsche Polizisten, ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen. Die Trickbetrüger „arbeiten“ mittlerweile bundesweit und wollen Senioren mit einer bösen Masche betrügen. So rufen angebliche Polizisten bei den Senioren an und erzählen ihnen, dass ihre Ersparnisse durch eine Verbrecherbande massiv bedroht sind. Deshalb sollen sie das, ihnen lieb und teuer ist, zur Sicherheit einfach abholen lassen. Wenn das geschieht, sehen die älteren Menschen ihre Wertsachen und ihr Erspartes nie wieder.

Überall in Deutschland

Kriminelle Banden aus Osteuropa, die Senioren betrügen wollen, sind in ganz Deutschland unterwegs. Nach Auskunft des Bundeskriminalamts häufen sich die Fälle seit einiger Zeit wieder. Die Zahl der Senioren, die Opfer von dreisten Lügengeschichten sind, wird einfach nicht kleiner. Im vergangenen Jahr waren es allein in Niedersachsen mehr als 5000 Fälle. Die Zahl der Banden, die Senioren betrügen, steigt weiter an. In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Betrugsopfer auf 10.000, das sind 50 Prozent mehr als noch 2017. In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz sind es mehr als 2000 Fälle, hier stieg die Zahl der Kriminellen, die Senioren betrügen, stetig an. Die Polizei in München registrierte in nur drei Tagen 300 Anrufe von falschen Polizeibeamten bei älteren Menschen.

Warum haben die Täter immer wieder Erfolg?

Die Masche, mit der Kriminelle Senioren betrügen wollen, ist zwar bekannt, trotzdem gibt es noch hohe Opferzahlen. Einer der Gründe ist, dass die Betrüger am Telefon massiven psychischen Druck auf die älteren Menschen ausüben. Sie sagen immer wieder eindringlich, dass ihre Opfer weder die Polizei, noch Verwandte oder die Bank anrufen dürfen, unehrliche Menschen und Maulwürfe gäbe es womöglich überall. Ein anderer Grund, warum Kriminelle immer wieder Senioren betrügen können, ist ihre sehr geschickte Gesprächsführung. Am Ende des Telefonats haben die meisten Senioren Vertrauen zu einem völlig fremden Menschen, der sie angerufen hat. Die Täter manipulieren ihre Opfer und sie erzählen ihnen überzeugende und schlüssige Geschichten. Wenn die Anrufe immer wiederkehren, baut sich im Endeffekt ein solch hoher psychischer Druck auf, dass die Opfer schließlich keinen klaren Gedanken mehr fassen können.

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Was können die Angehörigen tun?

Die Kriminellen, die Senioren betrügen, nutzen eiskalt und gezielt die Hilflosigkeit und die Einsamkeit vieler älterer Menschen aus. In vielen Fällen sind es Senioren, deren kognitive Fähigkeiten bereits nachgelassen haben. Die Opfer der Betrugsmasche müssen nicht zwingend dement sein, auch intelligente ältere Menschen, die noch mitten im Leben stehen, fallen auf die Betrüger herein. Um dem vorzubeugen, sollten die Angehörigen dafür sorgen, dass Eltern oder Großeltern keine großen Bargeldbeträge oder Wertsachen zu Hause haben. Sinnvoll ist zudem, das Telefon der älteren Verwandten so zu schalten, dass sie nur noch erwünschte Anrufe bekommen.

Fazit

Meist kommen diejenigen, die Senioren betrügen, aus Osteuropa und sind nur schwer zu fassen. Nicht selten sitzen die Anrufer auch im Ausland und die Komplizen, die die alten Menschen besuchen, verschwinden wieder über die Grenze. Die Polizei kann den Opfern demzufolge nur selten Hoffnung machen, dass sie ihr Geld und ihre Wertsachen wiederbekommen. Wird einer der Betrüger aber gefasst, folgt meist eine zu milde Strafe, zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis sind die Regel.

Bild: @ depositphotos.com / SIphotography

Ulrike Dietz