Überraschende Fakten über Menschen mit roten Haaren

Menschen mit roten Haaren sind auffällig und es gibt nur sehr wenige dieser Menschen, sie machen nur ein Prozent der Weltbevölkerung aus. Meist haben Rothaarige eine helle Haut und Sommersprossen, sie brauchen weniger Narkosemittel und ihre geht auf eine Mutation zurück. Genauer handelt es sich dabei um eine Mutation des Proteins MC 1R. MC 1R heißt deshalb auch das Magazin für Menschen mit roten Haaren.

Eine Laune der Natur

Dieses Protein MC 1R bestimmt, welche Pigmente der bildet. Bei der Haarfarbe gibt es zwei Möglichkeiten: Eumelanin oder Phäomelanin. Die Mischung der beiden Möglichkeiten ergibt die Haarfarbe. Viel Eumelanin bedeutet, dass die Haare braun oder schwarz sind, viel Phäomelanin heißt blond. Bei den Menschen mit roten Haaren ist das Protein ohne Funktion, aber dem Pigment Phäomelanin verdanken die Rothaarigen ihre helle Haut. Menschen mit roten Haaren haben ihre Haarfarbe geerbt. Entweder war der Vater rothaarig und die Mutter blond oder umgekehrt. Die Pigmente in den roten wie auch in den blonden Haaren sind länger aktiv. Das heißt: Blonde und rothaarige Menschen müssen erst spät mit grauen Haaren rechnen.

Feiertage, Klischees und Spitznamen

Menschen mit roten Haaren müssen mit vielen Spitznamen leben. „Kupferkessel“ oder „Pippi Langstrumpf“, „Pumuckl“ oder „Erdbeerschopf“. „Rotkäppchen“ ist ein beliebter Spitzname, weniger charmant ist allerdings „Feuermelder“. Im Mittelalter lebten mit roten Haaren sehr gefährlich. Sie galten als Hexen, denn Rot ist die Farbe des Teufels. Rot ist auch die Farbe der Warnung, was eine rote Ampel sowie die Farbe der Feuerwehrwagen demonstriert. In den Niederlanden haben mit roten Haaren einen eigenen Feiertag. Jedes Jahr an jedem ersten Wochenende im September treffen sich Rothaarige in der Stadt Breda und besuchen dort interessante Veranstaltungen und tauschen sich aus. Zum Abschluss eines jeden Treffens bilden sie ein traditionelles Gruppenfoto.

Mehr Qualität und die Insel der Rothaarigen

Die meisten Menschen mit roten Haaren haben weniger Haare auf dem Kopf als Blonde oder Menschen mit dunklen Haaren. Dunkelhaarige bringen es auf 100.000 bis 120.000 Haare, Rothaarige haben aber nur 90.000 Haare. Es gibt jedoch eine gute Nachricht, denn die roten Haare sind dicker und strapazierfähiger. Studien haben ergeben, dass Menschen mit roten Haaren ein anderes Schmerzempfinden haben. Sie benötigen in der Regel bis zu 20 Prozent weniger Narkosemittel als andere. In Europa ist Schottland das Land der Rothaarigen, rund 13 Prozent der Schotten haben von Natur aus rote Haare. In Irland und in Wales sind es jeweils zehn Prozent. In vielen Völkern üben Frauen mit roten Haaren eine große Faszination aus. So schnitten reiche Frauen im antiken Rom den Sklavinnen aus Nordeuropa die roten Haare ab, um daraus Perücken anzufertigen.

Kinder lieben den frechen Pumuckl, der „Lola rennt“ war ein Kassenschlager und der Mörder aus dem Roman „Das Parfüm“ hat sein Herz an Frauen mit roten Haaren verloren. Rothaarige gab es aber schon zur Zeit der Neandertaler. 2007 fand ein internationales Forscherteam bei Analysen des Erbgutes heraus, dass es auch bei den Menschen aus dem Neandertal die Mutation des MC 1R-Genes gab. Wer sich die Haare rot färben will, sollte beachten, dass sich die rote Farbe besonders schnell wieder auswäscht.

Bild: @ depositphotos.com / johan-jk

Überraschende Fakten über Menschen mit roten Haaren

Ulrike Dietz