Mercosur-Staaten verlangen Zugeständnisse für EU-Freihandelsabkommen

() – Die lateinamerikanischen Mercosur-Staaten stellen neue Bedingungen für den geplanten Freihandelsdeal mit der EU. Das geht aus einem Verhandlungsangebot der Lateinamerikaner hervor, über das das “Handelsblatt” berichtet. Die Mercosur-Länder Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay bekunden zwar ein Interesse am schnellen Abschluss der Verhandlungen über das Zusatzprotokoll für nachhaltige Entwicklung, auf das die EU dringt.


Sie stellen aber klar, dass sie “keine Sanktionen oder auch nur Andeutungen auf die Anwendung von Sanktionen” hinnehmen würden. Damit bliebe das Zusatzprotokoll weit hinter den von Umweltschützern zurück, die das Abkommen kritisch sehen, weil sie eine Zunahme der Abholzung des Regenwalds fürchten. Die Forderungen der Lateinamerikaner gehen sogar noch weiter: Sie verlangen “Handelszugeständnisse neu auszutarieren”, wenn diese durch EU-Verordnungen “ausgesetzt oder aufgehoben” würden. Dieser Passus scheint primär auf die europäische Entwaldungsverordnung abzuzielen.

Die im Juni in Kraft getretene Verordnung soll sicherstellen, dass keine Produkte auf den EU-Binnenmarkt gelangen, für die Wälder abgeholzt wurden. Die brasilianische soll bei Gesprächen mit den Europäern immer wieder ihren Unmut über diese Regelung zum Ausdruck gebracht haben. Nun versucht sie offenbar, die Mercosur-Gespräche zu nutzen, um Zugeständnisse zu erreichen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Fahne von Brasilien (Archiv)

Mercosur-Staaten verlangen Zugeständnisse für EU-Freihandelsabkommen

Zusammenfassung

– Lateinamerikanische Mercosur-Staaten stellen neue Bedingungen für geplanten Freihandelsdeal mit EU
– Länder bekunden Interesse an schnellem Abschluss von Verhandlungen über Zusatzprotokoll für nachhaltige Entwicklung
– Mercosur-Staaten lehnen Sanktionen ab und fordern Handelszugeständnisse neu auszutarieren
– Forderungen scheinen auf europäische Entwaldungsverordnung abzuzielen, die im Juni in Kraft trat

Fazit

Die Mercosur-Länder Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay fordern neue Bedingungen für den geplanten Freihandelsdeal mit der EU. Sie stellen klar, dass sie “keine Sanktionen oder auch nur Andeutungen auf die Anwendung von Sanktionen” hinnehmen würden. Damit bleibt das Zusatzprotokoll für nachhaltige Entwicklung, auf das die EU dringt, weit hinter den Forderungen von Umweltschützern zurück. Die Mercosur-Länder verlangen auch, “Handelszugeständnisse neu auszutarieren”, wenn diese durch EU-Verordnungen “ausgesetzt oder aufgehoben” würden. Dies scheint vor allem auf die europäische Entwaldungsverordnung abzuzielen, gegen die sich die Brasilianische Regierung bereits ausgesprochen hat.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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