Bündnis mahnt FDP zur Unterstützung des Süßigkeiten-Werbegesetzes

Berlin () – In einem offenen Brief fordert ein breites Bündnis von Wissenschaftlern, Verbraucher- und Kinderschützern die FDP auf, das geplante Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel zu unterstützen. Die stelle sich mit ihrer Ablehnung “gegen den einhelligen Konsens in der Wissenschaft und unter Fachorganisationen”, heißt es in dem an FDP-Chef Christian Lindner gerichteten Schreiben, über das die “Süddeutsche Zeitung” berichtet.


Dies bedeute “eine klare Absage an den Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen”. Zu den Unterzeichnern gehören der AOK-Bundesverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Diabetes Gesellschaft, das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Deutsche Kinderhilfswerk. Die Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt dürfe es “in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben”. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert verpflichtende Werbeverbote zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Von der FDP gibt es keine offizielle Stellungnahme zum geplanten Verbot, führende Liberale aber lehnten umfassende Beschränkungen jüngst ab. FDP-Vize Wolfgang Kubicki bezeichnete sie als “politischen Aktionismus”, der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Gero Hocker, sagte, sie gingen zu weit. In ihrem offenen Brief äußern die Unterzeichner ihre “große Sorge” über solche Äußerungen. Lediglich für reine Kinderformate geltende Verbote, wie sie die FDP ins gebracht hatte, verfehlten ihr Ziel, heißt es, denn etwa jede dritte TV-Sendung, die Kinder unter 14 Jahren sehen, sei keine klassische Kindersendung, sondern beispielsweise eine Castingshow, eine übertragung oder ein Familienfilm.

Werbeeinschränkungen beschnitten zudem nicht die Freiheit der Konsumenten. Würde die Reklame zurückgedrängt, stärke dies vielmehr Familien darin, frei über die ihrer Kinder zu entscheiden.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Süßigkeiten (Archiv)

Bündnis mahnt FDP zur Unterstützung des Süßigkeiten-Werbegesetzes

Zusammenfassung

– Breites Bündnis von Wissenschaftlern, Verbraucher- und Kinderschützern fordert FDP auf, geplantes Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel zu unterstützen
– FDP wird vorgeworfen, sich gegen wissenschaftlichen Konsens und Fachorganisationen zu stellen
– Unterzeichner des offenen Briefs: AOK-Bundesverband, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Deutsche Diabetes Gesellschaft, Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsches Kinderhilfswerk
– Geplantes Verbot: keine Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett-, und Salzgehalt bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige
– Weltgesundheitsorganisation WHO fordert verpflichtende Werbeverbote zum Schutz von Kindern und Jugendlichen
– FDP-Vize Wolfgang Kubicki und agrarpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Gero Hocker, lehnen umfassende Beschränkungen ab

Fazit

Ein breites Bündnis aus Wissenschaftlern, Verbraucher- und Kinderschützern hat die FDP in einem offenen Brief aufgefordert, das geplante Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel zu unterstützen. Das Bündnis wirft der Partei vor, damit eine “klare Absage an den Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen” zu bedeuten. Unter den Unterzeichnern des Briefes sind der AOK-Bundesverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Deutsche Diabetes Gesellschaft, das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Deutsche Kinderhilfswerk. Die Bundesregierung hatte beschlossen, Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige zu verbieten.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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