Streng genommen ist jede Apotheke eine besondere Form der Gesundheitseinrichtung, zudem hat der Apotheker den gesetzlichen Auftrag, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen. Aus dem Lateinischen übersetzt heißt das Wort Apotheke zwar Kramladen, aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Ein guter Apotheker ist ein halber Arzt, sagt der Volksmund, da er Medikamente verkauft und die Kunden über die Wirksamkeit sowie über die möglichen Nebenwirkungen aufklärt. Er ist nicht nur ein Fachmann in puncto Gesundheit, sondern bietet heute auch kosmetische Artikel und Nahrungsergänzungsmittel an.
Am Anfang standen die Gewürze
Bereits im 8. Jahrhundert gab es in Städten wie Damaskus und Bagdad Händler, welche die Klöster des Abendlandes mit Gewürzen und den damals bekannten Drogen belieferten. Die Mönche, die gleichzeitig noch Heilkundige waren, betrieben in den Klöstern Vorläufer der heutigen Apotheken. Anerkannt wurde der Beruf des Apothekers jedoch erst im 11. Jahrhundert, noch älter ist hingegen der Apothekereid, der aus Montpellier in Frankreich stammt. Stauferkaiser Friedrich II. erlies zwischen 1231 und 1241 das „Edikt von Salerno“. Damit war eine „Medizinalordnung“ gemeint, wodurch der Beruf des Apothekers vom Beruf des Arztes streng getrennt wurde.
Reiche Bürger
Nach der „Medizinalordnung“ entstanden die städtischen Ordnungen für Apotheken. Dort wurde festgehalten, was Apotheken zum Verkauf anbieten durften und was nicht. Waren viele Apotheker im 13. Jahrhundert noch fliegende Händler, so wurden sie ein Jahrhundert später reiche Patrizier, die nicht nur Drogen, Heilpflanzen und Gewürze verkaufen konnten. Es war ihnen ferner erlaubt, in ihrem sogenannten „Offizin“ auch Medikamente selbst herzustellen. Eine der ältesten Apotheken, die es übrigens bis heute gibt, wurde 1241 eröffnet, und zwar in Trier. Noch älter sind die Apotheken im Franziskanerkloster von Dubrovnik sowie die Ratsapotheke im estnischen Tallinn.
Apotheken heute
Jeder kennt das Zeichen der Apotheken, das große, gotische „A“ mit der Äskulapschlange, die sich um den Arzneikelch schlängelt. Jede Apotheke ist ein Unternehmen, das sich unter anderem an der Apothekenbetriebsordnung, am sozialen Gesetzbuch und am Arzneimittelgesetz orientieren muss. Was die Preis- und Produktpolitik betrifft, ist damit jedoch wenig Flexibilität möglich. Es ist der meist große Sachverstand des jeweiligen Apothekers, der heute für eine gute Kundenbindung sorgt. Das gilt auch für moderne Apotheken, wie beispielsweise eine Apotheke in Feuchtwangen in der Nähe von Nürnberg.
Was muss eine Apotheke bieten?
Jede Apotheke muss bestimmte Kriterien erfüllen. So sind wissenschaftliche Hilfsmittel erforderlich, die zur Herstellung von Arzneimitteln erforderlich sind. Der Apotheker muss Informationsmaterial für seine Kunden zur Verfügung stellen, um über Wirkung, Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen sowie Dosierung zu informieren. Fundierte Kenntnisse sollte der Apotheker nicht nur in der Heilkunde, sondern auch in den Bereichen Zahnheilkunde und Tiermedizin haben. Ergänzend muss er sich auch in Chemie und bei Betäubungsmitteln auskennen.
Fazit
Im Zeitalter des Internets hat sich auch das Bild der Apotheke gravierend verändert. Inzwischen gibt es Online-Apotheken, die neben frei verkäuflichen Arzneimitteln ebenfalls Medikamente auf Rezept verkaufen. Im Unterschied zu einer stationären Apotheke ist das Sortiment im Internet zwar deutlich breiter gefächert, aber auch hier muss man sich nach dem deutschen sowie dem europäischen Arzneibuch richten. Ein Vorteil ist, dass diese Apotheken 24 Stunden am Tag geöffnet haben. Was den modernen Apotheken aber bedauerlicherweise fehlt, ist die fachkundige Beratung durch einen erfahrenen Apotheker vor Ort.
Bild: @ depositphotos.com / adriaticphoto
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