Berlin () – Juristenverbände haben den aktuellen Vorstoß des Bundesjustizministeriums zur “Verantwortungsgemeinschaft” kritisiert. “Verträge oder Vollmachten können die Konstellationen aus dem Eckpunktepapier schon jetzt abdecken”, sagte Anna Lena Göttsche, Vorsitzende der Kommission Familien-, Erb- und Zivilrecht des Deutschen Juristinnenbundes, dem “Spiegel”. Das neue Konstrukt hält ihr Verband für überflüssig.
Auch der Deutsche Anwaltverein erwartet ein “geringes Interesse” an der neuen Regelung. Sie dürfe Betroffene “in ihren Verästelungen überfordern”, so Vorstandsmitglied Eva Becker. Die Verbände befürchten zudem Nachteile für Lebenspartner, die über lange Zeit unbezahlte Tätigkeiten im Haushalt oder in der Kinderbetreuung übernehmen. Anders als eine Ehe könne die Verantwortungsgemeinschaft einseitig aufgelöst werden, ohne dass eine solche Arbeitsteilung zwingend finanziell ausgeglichen werde.
Justizminister Marco Buschmann hatte am Montag ein Eckpunktepapier zur Verantwortungsgemeinschaft vorgestellt. Es sieht vor, dass sich bis zu sechs volljährige Personen zu einer Gemeinschaft zusammenschließen und so unter anderem medizinische Auskunftsrechte erwirken oder eine Zugewinngemeinschaft bilden können.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Leute gehen Spazieren (Archiv)
|
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen) - Frauen leisten weiter deutlich mehr unbezahlte… Berlin () - Frauen in Deutschland haben im Jahr 2022 pro Woche durchschnittlich rund neun Stunden mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer. Das entspricht einer…
- "Verantwortungsgemeinschaft" für… Berlin () - Bundesjustizminister Marco Buschmann will Menschen, die dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen, aber nicht heiraten wollen, vom kommenden Jahr an rechtlich absichern.Im Rahmen einer…
- Paus kritisiert ungleiche Verteilung von unbezahlter Arbeit Berlin () - Familienministerin Lisa Paus (Grüne) kritisiert die ungleiche Verteilung von Care Arbeit zwischen Männern und Frauen. "Wenn Frauen fast 44 Prozent mehr an…
- Väterreport: Immer mehr Väter für partnerschaftliche… Berlin () - Immer mehr Väter in Deutschland streben in der Familie eine partnerschaftliche Aufgabenteilung an und wollen sich stärker in die Kinderbetreuung einbringen. Das…
- Stahlhersteller Georgsmarienhütte kritisiert… Georgsmarienhütte () - Der Chef des Stahlherstellers Georgsmarienhütte, Alexander Becker, kritisiert die Bundesregierung dafür, den zwischenzeitlich geplanten Zuschuss von 5,5 Milliarden Euro zu den Strom-Netzentgelten…
- Experte fordert 150-Milliarden-Sonderfonds für Ukraine Stockholm () - Die Europäische Union könnte nach Einschätzung des Direktors des Stockholm Institutes of Transition Economics (SITE), Torbjörn Becker, mehr tun, um die Ukraine…
- Streit um Ehegattensplitting geht weiter Berlin () - Der Streit um eine mögliche Abschaffung des Ehegattensplittings geht weiter. "Nach dem Chaos beim Heizungsgesetz will die SPD-Spitze nun die Axt an…
- Deutscher Anwaltverein befürchtet Belastung des… Berlin () - Der Deutsche Anwaltverein (DAV) fürchtet angesichts der Pläne des Justizministeriums, künftig digitale Strafanträge zu ermöglichen, eine enorme Belastung des Justizsystems. "Die Polizei…
- CDU äußert Zweifel an geplanten Verantwortungsgemeinschaften Berlin () - Bei den von der Ampel-Koalition geplanten Verantwortungsgemeinschaften hat die CDU-Vizevorsitzende Silvia Breher gefordert, dem Wohl von Kindern oberste Priorität einzuräumen. "Insbesondere habe…
- Ältere Menschen sehen Digitalisierung kritisch Berlin () - Für ältere Menschen überwiegen bei den Veränderungen durch die Digitalisierung öfter die Nachteile als die Vorteile. Das geht aus einer Umfrage des…