EU-Kommission schickt Polens Regierung Fragen zu Visa-Skandal

() – Im Skandal um bis zu 350.000 gekaufte Arbeitsvisa für den EU-Schengenraum fordert EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in einem Brief an den polnischen Außenminister Zbigniew Rau rückhaltlose Aufklärung. Als Frist zur Beantwortung von insgesamt elf Fragen setzt die EU-Kommissarin den 3. Oktober, berichtet “Bild” (Mittwochausgabe).


Das ist politisch brisant, denn zwölf Tage später wird in Polen gewählt. Die Kommissarin weist den Politiker der Regierungspartei PiS in ihrem Brief darauf hin, dass das Verhalten der polnischen “einen Verstoß gegen EU- und besonders gegen den EU-Visa-Code” bedeuten könnte. “Die EU-Kommission wird die Situation weiter im Auge behalten. Und ich möchte Sie dazu anspornen, alle nötigen Schritte zur Aufklärung einzuleiten”, schreibt Johansson, “im Geiste der Zusammenarbeit – und ohne Verzögerung”.

Die Fragen an den polnischen Außenminister lauten u.a.: “Wie viele Visa-Inhaber wurden inzwischen ausgewiesen?”; “Wie viele sind untergetaucht?”; “Wie viele wurden mit Delikten in anderen EU-Staaten registriert?”; “Welche polnischen Konsulate sind betroffen?”; “Über welchen Zeitraum fanden die fraglichen Vorgänge statt?”; “Waren Sie in der Lage, die Fälle von betrügerischer Visa-Vergabe zu identifizieren?”; “Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um das gemeinsame Schengen-System künftig vor Betrug und Bestechung zu schützen?”; “Wie gedenken Sie, die anderen Schengen-Staaten auf dem Laufenden zu halten?”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Polnische Grenze (Archiv)

EU-Kommission schickt Polens Regierung Fragen zu Visa-Skandal

Zusammenfassung

– Skandal um bis zu 350.000 gekaufte Arbeitsvisa für den EU-Schengenraum
– EU-Innenkommissarin Ylva Johansson fordert rückhaltlose Aufklärung
– Brief an polnischen Außenminister Zbigniew Rau
– Frist zur Beantwortung von elf Fragen bis zum 3. Oktober
– Möglicher Verstoß gegen EU-Recht und EU-Visa-Code
– EU-Kommission wird Situation weiterhin beobachten
– Fragen betreffen u.a. ausgewiesene Visa-Inhaber, untergetauchte Visa-Inhaber, Delikte in anderen EU-Staaten, betroffene polnische Konsulate, betrügerische Visa-Vergabe, Schutz des Schengen-Systems vor Betrug und Bestechung, Information der anderen Schengen-Staaten
– Polnische Grenze (Archiv)

Fazit

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson fordert Aufklärung im Skandal um etwa 350.000 gekaufte Arbeitsvisa für den EU-Schengenraum von Polen. Johansson hat dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau eine Liste von elf Fragen zugesendet und verlangt innerhalb der Frist bis zum 3. Oktober eine Antwort. Unter den Fragen sind: “Wie viele Visa-Inhaber wurden inzwischen ausgewiesen?”; “Wie viele sind untergetaucht?”; “Welche polnischen Konsulate sind betroffen?” und “Wie gedenken Sie, die anderen Schengen-Staaten auf dem Laufenden zu halten?”

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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